Ist da
jemand?

Foto: Space Frontiers/getty images

So allerhand Menschen machen sich derzeit ins All auf. Erst war es der Virgin-Gründer Richard Branson, nächste Woche startet Amazon-Gründer Jeff Bezos. Der Startschuss für den Weltraumtourismus ist endgültig gefallen. Wenn sich aber immer mehr Menschen in die Umlaufbahn schießen lassen, dann ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, bis sie dort auf extraterrestrisches Leben treffen? Man sollte vorbereitet sein.

Jede bemannte Weltraummission hatte bisher ein paar Mitbringsel im Gepäck. Auf dem Mond werden bislang mehr als 750 künstliche Objekte gezählt, das meiste davon Weltraumschrott, aber es finden sich auch ein paar Golfbälle, die Statuette „Fallen Astronaut“ des belgischen Künstlers Paul Van Hoeydonck und – selbstverständlich – einige zerfledderte Flaggen. Wenn Staaten Raketen ins All schießen, gehört das zum klassischen Arsenal für den first contact, neben der Fahne gerne auch noch eine Ausgabe der Verfassung und eine diplomatische Note über die friedliche Absicht. Aber ist es auch das richtige Willkommensgeschenk bei einer privaten Spritztour in die Schwerelosigkeit? Über was würde sich ein Alien freuen? Denkt man an den Multimillionär Bezos, fällt einem da einiges ein. Eine Ausgabe des Wall Street ­Journal etwa. Oder die „Mona Lisa“, dann müsste er das Gemälde nicht verspeisen, wie eine Petition derzeit fordert. Auf jeden Fall aber zusätzlich einen Amazon-Gutschein über 10 Dollar mit Prime-Expresslieferung.

Sehr höflich wäre natürlich auch, für die Außerirdischen ein paar Dosen Impfstoff bereitzuhalten, entweder Sputnik V oder AstraZeneca. Weil: Passt begrifflich so schön. Aber am schönsten wäre, die Aliens hätten Verwendung für das, was uns gerade über den Kopf wächst. Eine Pulle CO2sollte unbedingt also auch noch mit an Bord sein. Oder?

Jörn Kabisch