Perspektiven ohne Schulabschluss

CHANCEN Die Produktionsschule Steilshoop hilft schwer vermittelbaren Jugendlichen, Arbeit zu finden

Jugendliche, die keinen Schulabschluss haben, geraten schnell aufs Abstellgleis. Die Produktionsschule in Steilshoop stellt neue Weichen: Seit knapp zwei Jahren bietet sie maximal 50 Jugendlichen eine Ausbildung und somit eine Perspektive, hilft ihnen, wieder Selbstvertrauen zu gewinnen. „Es ist natürlich schwer, einen Ausbildungsplatz für sie zu finden“, sagt Andreas Plog, pädagogischer Leiter der Produktionsschule. „Ihre einzige Chance ist es, sich in einem Betrieb praktisch zu beweisen.“

Deswegen dürfen die Schüler zu Beginn ihrer Ausbildung einen Beruf wählen: sei es Maler, Tischler, Koch oder Kellner. Ein Jahr lang lernen sie einen dieser Berufe und erhalten ein Gehalt von 120 Euro pro Monat. „Wir haben schon einige anschließend vermitteln können“, berichtet Plog. Dennoch wünsche er sich in Zukunft eine größere Kooperation mit Firmen, die die Jugendlichen übernehmen oder ihnen Praktika bieten.

Der Gabelstaplerhersteller Still unterstützt die Produktionsschule zum Beispiel seit einem Jahr. „Wir möchten den Jugendlichen langfristige Perspektiven geben“, sagt Geschäftsführer Bert-Jan Knoef. So hat seine Firma der Schule in diesem Jahr einen Gabelstapler geschenkt, „damit die Schüler damit bauen können“. Auch Praktika und eine Ausbildung können sie bei Still machen. Dafür müssen sich die Schüler jedoch auf normalem Weg bewerben.

Zensuren bekommen die Produktionsschüler indes nicht; sie dürfen frei entscheiden, was sie machen oder präziser: produzieren möchten. Andreas Plog sagt: „Das klappt tatsächlich ganz gut.“  AMA