Rettung aus dem Norden

SCHIFFBAU Norwegischer Zulieferer erwirbt den letzten Betrieb der insolventen Hamburger Sietas-Werft

Sieben Monate nach dem Insolvenzantrag ist der Verkauf der Hamburger Sietas-Gruppe so gut wie perfekt. Der letzte der drei zur Traditionswerft gehörenden Betriebe, die Neuenfelder Maschinenfabrik, ging am Donnerstag an die norwegische TTS Group ASA.

Mit dem Verkauf „an den großen Schiffbauzulieferer TTS haben wir nun für jedes der drei Unternehmen der Sietas-Gruppe namhafte Käufer gefunden“, erklärte Insolvenzverwalter Berthold Brinkmann am Freitag in Hamburg. Jetzt seien noch die Genehmigungen der Gläubiger und des Kartellamts einzuholen. Brinkmann erwartet den Abschluss der Transaktion bis Mitte August. Um die Maschinenfabrik, die Marine- und Offshore-Kräne herstellt, hatte sich noch ein Bieter aus Korea bemüht.

Die Übernahme durch TTS sei von Betriebsrat und Mitarbeitern einhellig begrüßt worden, zumal die Norweger auch einen langfristigen Mietvertrag mit Kaufoption für das Unternehmensgelände in Hamburg-Neuenfelde abgeschlossen hätten. Dort war Sietas 1635 inmitten eines Obstbaugebiets gegründet worden. Mitte November 2011 musste die Traditionswerft Insolvenz anmelden.

Alle 134 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Auch die anderen Sietas-Betriebe werden von Schiffbauunternehmen weitergeführt: Die Neubauwerft soll an die niederländische Veka-Gruppe gehen, die Reparaturwerft von der Bremer Lürssen-Werft übernommen werden. Brinkmann sieht darin auch eine gute Entwicklung für Hamburgs maritimen Sektor, der durch starke Schiffbauunternehmen neue Impulse erhalte.  (dpa / dapd)