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: Erinnerung in alle Richtungen?

Über Antisemitismus und den gesellschaftlichen Umgang mit Antisemitismus zu sprechen, ist, insbesondere in Deutschland, an viele Gründe für Diskussion gekoppelt. Dieses Jahr wurde das Buch des US-Literaturwissenschaftlers Michael Rothberg zur „Multidirektionalen Erinnerung“ veröffentlicht, das einen Vorschlag (nicht nur) rund um den Antisemitismusdiskurs birgt. Vordergründig ist dabei die Singularität der Shoah und wie sie in unserer heutigen Debattenkultur verhandelt wird. Ebenso geht es um das Aufwiegen mit anderen historischen Ereignissen, die mit Gewalt, Leid und Tod verbunden sind.

Heute, Montagabend, 19 Uhr, sprechen wir im taz Talk über Rothbergs Ideen, über das Gedenken an den Holocaust sowie „postkoloniale Narrative“: Sind Letztere bislang öffentlich zu kurz gekommen? Eingeladen sind Literaturwissenschaftlerin Alei­da Ass­mann, welche die Forschung zum kulturellen Gedächtnis und Gedenken und der deutschen Erinnerungskultur international mit­prägte. Ihr Diskussionspartner wird Meron Mendel sein, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, ebenfalls Experte in puncto Erinnerungspolitik.

So relevant die öffentliche Thematisierung von Antisemitismus ist, so polarisierend ist auch der Diskurs darüber, wie sie stattfinden sollte. Haben Sie Fragen an unsere Gäste oder möchten vorab etwas zum Talk sagen? Dann schreiben Sie uns an taztalk@taz.de! Wir freuen uns auf ein Gespräch über Differenzen und Lösungsansätze unter der Moderation von Jan Feddersen.

Ehmi Bleßmann