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Gute Kitas mit miesem Mangel

Verdi: Bundesweit fehlen 173.000 Fachkräfte

Den Kitas in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fehlen laut einer Befragung der Gewerkschaft Verdi mindestens 22.400 Fachkräfte. Die Ergebnisse machten deutlich, wie weit in der Region Anspruch und Wirklichkeit im Kita-Alltag auseinanderfielen und „wie notwendig und dringlich die zeitnahe Entlastung für die Kita-Beschäftigten ist“, kritisierte Verdi-Landesbezirksleiter Oliver Greie am Mittwoch in Leipzig.

Bundesweit fehlen demnach hochgerechnet mindestens 173.000 Kita-Fachkräfte. Die Ergebnisse sollen im Herbst im Detail vorgestellt werden.

In den drei Bundesländern beteiligten sich an der Umfrage in Kooperation mit der Hochschule Fulda rund 1.700 Kita-Beschäftigte. Sie gaben an, dass in ihren Einrichtungen durchschnittlich 4,4 Kolleginnen und Kollegen fehlten. Dies ergebe hochgerechnet auf die insgesamt rund 5.100 Einrichtungen in den drei Bundesländern einen Bedarf von 22.400 Fachkräften, erklärte die Gewerkschaft.

42 Prozent der Befragten gaben an, dass sie an einem Tag zeitweise für mehr als 17 Kinder gleichzeitig verantwortlich seien. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) war demnach sogar für mehr als 21 Kinder zuständig. Fast jede zweite Fachkraft (45 Prozent) gab an, zu wenig Zeit zu haben, um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder einzugehen. 22 Prozent erklärten, sie würden ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen im Alltag nicht gerecht.

Greie erklärte, die Gewerkschaft fordere seit Jahren einen besseren Betreuungsschlüssel. „Die Fachkräftelücke ist schlicht und ergreifend nicht länger hinnehmbar“, betonte er. (epd)

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