Kunstspediteur in China inhaftiert

GEFÄNGNIS Nun hat sich auch der Kieler Ministerpräsident Albig in den Fall eingeschaltet

Die Kieler Regierung setzt sich für einen aus Schleswig-Holstein stammenden Kunstspediteur ein, Nils J., der Ende März in Peking wegen Zollvergehen und Steuerhinterziehung festgenommen wurde. Seitdem ist er laut Medienberichten in einer kleinen Zelle mit über zehn Mitgefangenen inhaftiert.

Der stellvertretende Regierungssprecher Lars Erik Bethge bestätigte am Montag, dass Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) den chinesischen Generalkonsul auf den Fall angesprochen habe. Das Landesjustizministerium beschaffe sich nun weitere Informationen, sagte Bethge am Montag.

Laut Medienberichten wird dem Mann vorgeworfen, den Wert von Kunstwerken beim Zoll zu niedrig angesetzt zu haben, um Einfuhrsteuern zu hinterziehen.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin sagte, die deutsche Botschaft in Peking betreue den aus Fockbek bei Rendsburg stammenden Mann konsularisch. Er sei mehrfach besucht worden, auch vom Botschafter. Die Botschaft stehe in Kontakt mit den chinesischen Behörden, den Anwälten des Mannes und seinen Angehörigen. Zum laufenden Verfahren wollte sich die Sprecherin nicht äußern. Die Familie berichtete in verschiedenen Medien, den chinesischen Behörden eine Kaution angeboten zu haben. Das sei aber wegen der Schwere der Anschuldigungen abgelehnt worden.

Im sozialen Netzwerk Facebook haben sich Unterstützer des Fockbekers in der Gruppe „Free Nils“ zusammen geschlossen und bitten um ideelle Unterstützung. Rund 1.500 Nutzer sind diesem Aufruf bisher gefolgt.

Das Handelsblatt hatte zuerst ausführlich über den Fall berichtet. Laut Welt wurde der Deutsche im Gefängnis kurz geschoren und muss sich seine stickige Zelle mit mehr als einem Dutzend Mitgefangener teilen.  (dpa/taz)