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Leerstand bei Brebau

Bremer Wohnungskonzern stellt nach Rassismus-Vorwürfen seine Geschäftsführung frei

Bis zu einer Klärung von Diskriminierungsvorwürfen bei der Bremer Wohnungsgesellschaft Brebau sind die Geschäftsführer freigestellt. Es handele sich um keine vorweggenommene Schuldzuweisung, sondern solle jeden Anschein einer Einflussnahme ausschließen, hieß es aus dem Bremer Finanzsenat. „Es ist beschämend, dass Menschen mit Migrationsbiografie offenbar bei der Wohnungssuche systematisch diskriminiert werden“, wurde Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) am Freitagabend im Anschluss an eine außerordentliche Sitzung des Brebau-Aufsichtsrates zitiert.

Schon zuvor hatte Strehl angekündigt, dass der ehemalige Justiz-Staatsrat Matthias Stauch als Gutachter von außen für Aufklärung sorgen soll. „Die offenkundig rassistische Praxis, die bei der Brebau vorgekommen ist, muss unverzüglich beendet und der Sachverhalt komplett aufgeklärt werden“, forderte Strehl. Die Vorsitzende des Bremer Rats für Integration, Libuse Cerna, forderte laut NDR eine lückenlose und transparente Aufklärung der Fälle. Die Brebau sei leider kein Einzelfall, was die Diskriminierung von Migrantinnen und Migranten auf dem Wohnungsmarkt angehe.

Am Donnerstag hatten Radio Bremen und der NDR berichtet, Interessenten für Brebau-Wohnungen seien wegen ihrer vermeintlichen Herkunft und Religion sowie ihrer Hautfarbe benachteiligt worden. Nach ersten internen Untersuchungen habe sich diese Praxis auf eine Gruppe von vier bis sechs Mitarbeitern beschränkt, hatte Brebau-Geschäftsführer Bernd Botzenhardt dazu dem Bremer Weser-Kurier gesagt. (dpa/taz)

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