Briten für mehr Tierschutz

Wirbeltiere haben Gefühle – das will Großbritannien gesetzlich verankern. Empfindungsvermögen gelte für Wirbeltiere, also „alle, die ein Rückenmark haben“, sagte Umweltminister George ­Eustice der Zeitung Sunday Telegraph. In dem Gesetzesvorschlag wird betont, dass Tiere sich ihrer Gefühle und Emotionen bewusst sind und Freude und Vergnügen sowie Leiden und Schmerz empfinden können. Die britische Regierung will das Land zum Vorreiter bei Tierrechten machen, das Gesetz gilt als Herzstück der Strategie. Die Strafen für Tierquälerei sollen von sechs Monaten auf maximal fünf Jahre Haft steigen. Weitere Gesetzentwürfe verbieten den Import von Jagdtrophäen, den Export von lebenden Tieren sowie die Haltung von Primaten als Haustiere. Zur Tierwohlstrategie gehört zudem ein Verbot von Pelzimporten sowie eine Pflicht für Mikrochips bei Hauskatzen. Auch die Tötung von Schweinen durch Vergasung mit CO2 soll beendet werden. ­Eustice nannte das Vorhaben ein „wichtiges Signal an die Welt“. Viele dieser Änderungen wie das Exportverbot für lebende Tiere seien erst durch den Austritt Großbritanniens aus der EU möglich geworden. Boris Johnson sei der erste Premierminister, der Tierwohl in der Regierungspolitik verankere, so Eustice. (dpa)