FDP will Autoland Berlin

Und auch die grüne Wirtschaftssenatorin Ramona Pop erweist sich als Elektroauto-freundlich

In einer Parlamentsdebatte über die Berliner Wirtschaft in Nach-Corona-Zeiten hat FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja angesichts der Tesla-Ansiedlung bei Erkner eine Neuausrichtung der Wirtschaftsstruktur nahe gelegt. „Wieso wird Berlin-Brandenburg nicht das Autoland der Zukunft?“, fragte Czaja.

Der Grünen-Abgeordnete Andreas Otto von den Grünen hielt Czaja vor, zu sehr zwischen den beiden Bundesländern zu unterscheiden. „Der Herr Musk (Tesla-Chef; d. Red.), der weiß gar nicht, dass es Sie gibt und eine Grenze zwischen Berlin und Brandenburg“, sagt Otto, „der kennt nur eine Hauptstadtregion.“

Ottos Parteifreundin, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop, reklamierte eine große Be­deutung Berlins für die Ansiedlung des Elektroauto-Bauers bei Grünheide, knapp hinter der Stadtgrenze. „In Brandenburg ist sehr viel Platz“, sagte sie. Dass die neue Fabrik dennoch gleich hinter der Stadtgrenze zu Berlin entsteht, sei kein Zufall. Die Produktion von bis zu einer halben Million Elektroautos jährlich für den europäischen Markt, deren Start für Juli geplant war, soll nach Ankündigung von Unternehmenschef Musk erst zum Jahresende beginnen.

Pop drängte, „dass wir das jetzt nicht gegen die Wand fahren sollten, wie sich manche das wohl wünschen“. Ob sie damit auch eigene Parteifreunde meinte, ließ Pop offen. Beim Grünen-Landesparteitag Ende 2019 hatte die Partei sie auflaufen lassen, als sie darum warb, die Internationale Automobil-Ausstellung nach Berlin zu holen. Stefan Alberti