Land will Denkmal nicht mal geschenkt

PETITION Kulturausschuss in Hannover möchte kein Reiterstandbild in Oldenburg auf Landesgrund

Die Initiatoren für die Aufstellung eines privat finanzierten Reiterstandbilds für den 1667 verstorbenen Grafen Anton Günther haben einen Rückschlag erlitten: Ihre Petition, mit der sie die Aufstellung des Denkmals auf dem landeseigenen Grundstück des Oldenburger Schlosses auf dem landespolitischen Wege durchsetzen wollten, ist vom Wissenschafts- und Kulturausschuss des niedersächsischen Landtags abgelehnt worden.

Um die bronzene Skulptur wird in der Stadt seit einem Jahr diskutiert. Die Befürworter wollten es direkt am mitten in der Innenstadt gelegenen Schloss, in dem Anton Günther einst residierte, aufgestellt sehen; Rainer Stamm, Direktor des dort untergebrachten Landesmuseums, hatte unter Hinweis auf die anachronistische Bildsprache und das eigenmächtige Auftreten der Initiatoren, die im Sommer 2011 die selbst konzipierte Skulptur der Öffentlichkeit präsentiert hatten, dankend abgelehnt. Ministerin Johanna Wanka (CDU) hatte sich der Kritik weitestgehend angeschlossen.

100.000 Euro soll das Standbild des Dresdner Bildhauers Walter Hilpert gekostet haben. Die Initiatoren werden nun auf den Stadtrat zugehen müssen, wenn sie dem Wunsch des Stifters, den Bronzegrafen im Kontext zum Schloss zu platzieren, doch noch nachkommen wollen. Leicht wird das nicht: Ihre bisheriges Vorgehensweise, nur mit dem Land Niedersachsen zu verhandeln, hat den Denkmalbefürwortern nicht unbedingt Sympathien eingebracht. Mit diversen polemischen Äußerungen hat ihr Sprecher, der ehemalige Landtagspräsident Horst Milde (SPD), es sich mit vielen Vertretern der Stadtpolitik vorerst verscherzt – die „Leitlinien für Kunst im öffentlichen Raum“, die der Rat als Reaktion auf die Denkmalsinitiative zwischenzeitlich erließ, bezeichnete er als „Zensur“ und schreckte auch vor einem Nazivergleich nicht zurück.

Bislang hat sich nur die SPD-Fraktion mehr oder weniger eindeutig für das Standbild ausgesprochen. Bei den anderen im Rat der Stadt vertretenen Parteien lässt sich überwiegend Ablehnung für das Denkmal erkennen. Nur bei einer nicht: Die einzige offene Unterstützung für das Projekt kommt vom einsamen NPD-Mann im Rat von Oldenburg.  MAIK NOLTE