Schloss Babelsberg bekommt ein Lifting

HISTORIE I Das Preußenschloss wird mit Mitteln von Bund und Ländern saniert – im Frühjahr geht es los

Gebaut im englischen Stil, mit vielen Türmchen und verkleidet mit hellen Ziegeln erinnert das Parkschloss von Potsdam-Babelsberg an einen Sitz der Tudor-Könige. Derzeit ist es für Besucher gesperrt. Im Frühjahr 2013 beginnt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) mit der Sanierung, sagte der Generaldirektor der Stiftung, Hartmut Dorgerloh, am Dienstag.

Dank des Masterplans von Bund, Berlin und Brandenburg werden bis 2015 im Außenbereich 9,5 Millionen Euro investiert. „Das Schloss ist ein Paradebeispiel für die Neogotik in Brandenburg“, erläuterte Dorgerloh die Bedeutung des Vorhabens.

Das Bauwerk war einst Sommersitz und Lieblingsschloss des Preußenkönigs und deutschen Kaisers Wilhelm I. (1797–1888). Es entstand in den 1830er-Jahren nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Der Park trägt die Handschrift von Peter Joseph Lenné und Fürst von Pückler-Muskau.

Nun werden Risse an der Fassade gefüllt, Ziegel gereinigt und die Dachhaut erneuert. Die seit Mitte des 19. Jahrhunderts umgebauten rund 300 Fenster erhalten wieder den Originalzustand. Dann gestatten großformatige Scheiben den Blick auf Havel und Glienicker Brücke, sagte Projektleiter Max Daiber.

Ab 2015 geht es laut Dorgerloh innen weiter. Eventuell seien dann schon Räume für Besucher zugänglich. „Wir öffnen aber nicht alle 99 Räume.“ In dem Schloss gibt es unter anderem die Wohnung der Königin und einen Speisesaal, der an eine mittelalterliche Ritterhalle erinnert.

Im Sonderinvestitionsprogramm stehen rund 155 Millionen Euro für die Sanierung von 23 Bau- und Gartendenkmälern in der Region bereit. Der Bund trägt die Hälfte, Brandenburg 53 Millionen und Berlin knapp 25 Millionen Euro. Es kommt unter anderem den Schlössern Neues Palais, Orangerie, Cecilienhof und Marmorpalais zugute. DPA