Wie Wälder und Ozeane CO2 aufnehmen

Wälder sind „Kohlenstoff-Senken“, also Speicherstätten, weil Bäume CO2 über die Photosynthese ins Holz einbauen und in den Wurzeln speichern und es dort auch belassen – und zwar für Jahrzehnte. Im Kohlenstoffkreislauf von Wachsen und Absterben wird beim Verrotten oder Verbrennen des Holzes das CO2 wieder frei, Bäume sind also nur „Zwischenlager“. Doch weil immer wieder Bäume nachwachsen (auf der Nordhalbkugel der Erde nimmt der Bestand der Wälder zu), wird immer wieder CO2 gespeichert.

Eine Buche bringt es in 120 Jahren auf 3,5 Tonnen CO2, ein Drittel dessen, was ein Deutscher pro Jahr emittiert. „Künstliche Bäume“, an denen geforscht wird, sollen da weitaus effizienter sein und bis zu 10 Tonnen CO2 pro Tag aus der Luft filtern, das allerdings dann irgendwo gelagert werden müsste. Selbst alte Wälder, die nicht mehr schnell wachsen, binden noch neues CO2, hat „CarboEurope“ herausgefunden. Je natürlicher der Wald wächst, desto mehr Kohlendixid kann er schlucken. Doch die „Staubsaugerfunktion“ der Wälder wird durch Plantagenwirtschaft und die Nachfrage nach Biomasse bedroht. Ozeane filtern bisher das meiste CO2 aus der Luft. Bislang sind das 55 Prozent aller menschgemachten Emissionen aus der Vergangenheit. Die Aufnahme ins Wasser geschieht durch den Austausch zwischen der Luft und dem Oberflächenwasser. Dabei wandert CO2 von der höher gesättigten Atmosphäre in das niedriger gesättigte Meerwasser. Wo es auf die Reise in die Tiefsee geschickt wird (wie etwa im Nordatlantik, am Rückfluss des Golfstroms), kann es für lange Zeit (bis zu 1.000 Jahre) dort unten bleiben – wenn es nicht gleich im Sediment gespeichert wird. Die umfangreiche Aufnahme von Kohlendioxid ins Wasser entlastet zwar die Atmosphäre, trägt aber dazu bei, dass das Wasser „saurer“ wird: Forscher sehen erste Anzeichen, dass dadurch die Kalkbildung von Schalentieren wie dem Plankton erschwert wird, die am Beginn der marinen Nahrungskette stehen. Insgesamt gehen die „CarboEurope“-Forscher davon aus, dass die Ozeane das meiste CO2 aus fossilen Brennstoffen aufnehmen könnten – allerdings über einen Zeitraum von mehreren zehntausend Jahren. BP