Dritte Amtszeit für Edi Rama in Albanien

Die Sozialisten gewinnen die Parlamentswahlen. Gewalt und Betrugsvorwürfe im Vorfeld

Erstmals seit dem Ende des Kommunismus vor 30 Jahren wird in Albanien ein Regierungschef eine dritte Amtszeit antreten. „Wir haben den Rekord gebrochen“, rief der alte und neue Ministerpräsident Edi Rama am Dienstagabend seinen An­hän­ge­r:in­nen auf dem Skanderbegplatz in Tirana entgegen. Tausende feierten dort trotz hoher Coronainfektionszahlen im Land. Wie die Wahlkommission am Dienstag erklärte, kam Ramas Sozia­listische Partei bei der Parlamentswahl nach Auszählung fast aller Stimmen auf 49 Prozent und 74 von 140 Sitzen. Die oppositionelle Demokratische Partei erhielt 39 Prozent der Stimmen und 59 Mandate. Präsident Ilir Meta sprach am Dienstag von einem „ruhigen, friedlichen“ Wahltag. Die Tage zuvor waren jedoch von Gewalt geprägt, ein SP-Politiker war erschossen worden. OSZE-Beobachter:innen wiesen darauf hin, dass Stimmenkauf in Albanien ein Problem bleibe. Auf Facebook wurden Videos veröffentlicht, auf denen SP-Unterstützer:innen in einer ärmlichen Gegend Geld verteilten. Jana Lapper

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