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Kinderreport: Großer Bedarf an Aufklärung über Mediensucht

90 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 95 Prozent der Erwachsenen in Deutschland wünschen sich in der Schule eine stärkere Aufklärung über Mediensucht. 84 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 74 Prozent der Erwachsenen plädieren zudem dafür, dass Medien, die süchtig machen können, gekennzeichnet werden sollten. Das geht aus dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Kinderreport 2021 des Deutschen Kinderhilfswerks hervor. Für diesen wurden im Januar 669 Kinder und Jugendliche sowie 1.023 Erwachsene befragt. Fast alle (94 und 93 Prozent) sehen Familien und Eltern in der Verantwortung, um Mediensucht entgegenzuwirken. Für eine große Mehrheit sind auch die Nutzer selbst verantwortlich (jeweils 90 Prozent), ebenso die entsprechenden Medienanbieter wie Facebook, Instagram oder Onlinespiele-Anbieter (80 und 81 Prozent). Eine Mehrheit beklagt zudem zu wenig Beratungs- und Hilfsangebote für Betroffene (77 und 82 Prozent). Verbote werden dagegen nicht als Lösung angesehen. So finden 38 Prozent der Kinder und Jugendlichen und nur 27 Prozent der Erwachsenen, dass Medien, die süchtig machen können, verboten werden sollten. Für ein Smartphone-Verbot für Kinder unter 14 Jahren sprechen sich weniger als 20 Prozent aus. Als Indikatoren für Mediensucht werden der Verlust von Kontrolle über das eigene Medienverhalten und die Vernachlässigung anderer Lebensbereiche wie Arbeit oder Schule genannt. (epd)

Bundespressekonferenz stellt Strafanzeige wegen Nutzerkommentaren

Der Vorstand der Bundespressekonferenz hat wegen Nutzerkommentaren auf den Webseiten Reitschuster.de und de.rt.com (ehemals RTdeutsch) Strafanzeige gestellt. Es gehe um Kommentare, die dort seit dem 3. Mai im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die Bundespressekonferenz (BPK) erschienen sind, wie der Vorstand am Donnerstag in Berlin mitteilte. In zahlreichen dieser Nutzerkommentare seien aus seiner Sicht strafrechtlich relevante Hassäußerungen, Beleidigungen sowie Aufrufe zu Gewalt gegen BPK-Mitglieder zu erkennen. Die Bundespressekonferenz hat die Betreiber der Webseiten nach eigenen Angaben auch auf ihre presserechtliche Verantwortung für die von ihnen überwiegend anonym veröffentlichten Nutzerkommentare aufmerksam gemacht. (epd)