KLIMAWANDEL
: Lachse mit verändertem Erbgut

LONDON | Der Klimawandel hat bereits Spuren im Erbgut der pazifischen Lachse hinterlassen: Immer weniger von ihnen gehören zu einem Gentyp, der erst spät zur Wanderung in ihre Laichgebiete aufbricht. Das haben US-amerikanische Forscher bei Gentests an wilden Lachsen festgestellt. Stattdessen schwimmen die meisten Pazifiklachse heute zwei Wochen früher als noch vor 32 Jahren vom Meer aus die Flüsse Alaskas hinauf. Dadurch vermeiden sie, zur Laichzeit in zu warmes Wasser zu geraten. Diese Anpassung beruhe auf einer deutlichen Verschiebung der genetischen Typen innerhalb dieser Art, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society B. „Unsere Ergebnisse liefern eindeutige Belege dafür, dass der Klimawandel die Evolutionsdynamik der Lachspopulationen beeinflusst“, schreiben Ryan Kovach von der University of Alaska in Fairbanks und seine Kollegen. Die Erwärmung habe selektiv die Genvarianten gefördert, die früher ihre Wanderung beginnen. Der Buckellachs sei damit eines der ersten Beispiele, bei denen man diese Wirkung des Klimawandels auf die genetische Evolution innerhalb einer Population nachgewiesen habe. (dapd)