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UNTERM STRICH

„In Fassbinders Dramen sind vielfach die Nachwirkungen des Nationalsozialismus in den Verwerfungen der 60er und 70er Jahre spürbar, die heute aktueller aufscheinen, als man es zur Zeit ihrer Entstehung für möglich hielt“, heißt es in der Ankündigung des Theaters in Mülheim an der Ruhr zum umstrittenen Rainer-Werner-Fassbinder-Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“. Das Theater an der Ruhr hält daran fest, das Stück am 1. und 2. Oktober auf die Bühne zu bringen. Der Theaterleiter Roberto Ciulli, der auch die Regie führt, will das Stück, dem angeblich antisemitische Tendenzen vorgeworfen werden, nun auch erstmals in Deutschland aufführen, nachdem das 1975 entstandene Skandalon seit dem gescheiterten Aufführungsversuch 1985 hierzulande boykottiert wurde. „Der Müll, die Stadt und der Tod“ über einen Frankfurter jüdischen Häuserspekulanten wurde erstmals in New York 1987 gespielt und später auch in Tel Aviv aufgeführt.

Aufgeatmet haben 14.000 Fans in der Nacht zum Dienstag bei einem Konzert in Barcelona. Nachdem Leonhard Cohen drei Tage zuvor aufgrund eines Schwächeanfalls auf der Bühne kollabiert ist, feierte er nun mit einem dreistündigen Auftritt in der katalanischen Metropole seinen 75. Geburtstag. Das Publikum empfing den gut erholten kanadischen Liedermacher mit frenetischen Beifall und dankte mit einem Geburtstagsständchen. Cohen, der mit diesem Konzert seine Europatournee beendet hat, war nach mehreren Jahren in einem Zen-Kloster im Frühjahr 2008 auf die Bühne zurückgekehrt.

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