meinungsstark
:

Worte und Taten

„Sie will“, taz vom 19. 4. 21

Vollmundig erklärte Annalena Baer­­bock gestern als frisch gekürte Kanzlerkandidatin der Grünen den Klimaschutz zur persönlichen obersten Priorität, dies verbunden mit einem grundlegenden generellen politischen Neuanfang im Land. Umso erstaunter ist die geneigte Zuschauerin, als sie sehen muss, wie Kandidatin Baerbock nach der digitalen Pressekonferenz zusammen mit Kollegen Habeck eiligst in einem schwarzen SUV der Oberklasse mit Chauffeur entschwindet.

Warum schwingen sich die beiden eigentlich nicht einfach aufs Fahrrad, um der Öffentlichkeit endlich mal einen echten Neuanfang zu demonstrieren und einzuläuten? Für mich bewahrheitet sich einmal mehr: An ihren Taten, nicht an ihren Worten sollt ihr sie messen.

Petra Pauly, Kassel

Klöckners Tierwohl

„Eine Frage der Haltung“, taz vom 22. 4. 21

Was mich richtig aufregt an Frau Klöckners diversen „Tierwohl“-Initiativen, sei es Gassigehen mit Hund vorschreiben oder jetzt ein paar Dutzend Zirkustiere abschaffen: Das ist zynische Ablenkung davon, dass ihr millionenfaches Tierleid, solange es dem Profit ihrer Klientel in der Landwirtschaft dient, völlig egal ist – und das der Elefanten, davon gehe ich mal aus, auch. Aber wenn man mit ein paar Elefanten von Millionen gequälter Schweinen ablenken kann, dann ergreift man natürlich die Gelegenheit. Echt ekelhaft. Ich bin keine Expertin, aber doch sehr sicher, dass jedes Mastschwein und jede Zuchtsau weit mehr leiden als ein Zirkuslöwe.

Silke Karcher, Berlin

Reale Zukunft

„Die zweite K-Frage“, taz vom 22. 4. 21

Ich finde, man sollte Frau Baerbock jetzt nicht schon im Vorfeld sezieren, alle Nachteile auflisten und diese in die Köpfe der noch unsicheren Wähler setzen. Letztendlich ist es kurz vor 12 für unsere Umwelt, das merken wir doch schon vor unserer Haustür. Und die grüne Politik ist für mich die einzige reale Zukunft, die wir haben. Unser bequemes Leben, das wir aus der Vergangenheit kannten, wird wegen Corona und stetiger Umweltkatastrophen nicht mehr möglich sein. Nicht meckern und diskutieren, sondern machen! Unser Land verfügt über so viele Privilegien, kluge Köpfe und Ressourcen. Und mit einer guten Kanzlerin können wir richtig viel umsetzen. Deshalb bin ich für Annalena Baerbock.

Britta Niehöfer, Troisdorf

Wahlprogramme

„Kanzlerinnenwahlverein“, taz vom 20. 4. 21

Niemand schreibt Geschichte dadurch, dass er/sie/es einem Geschlecht angehört. Das galt 3.000 Jahre lang für Männer (so lange dauerte das Patriarchat), und das gilt nach dessen Ende auch für Frauen, Transgender, LGBT, oder wie immer das heißt.

Wenn, wie ihr am Dienstag schreibt, Annalenas Programm „Klima, Kitas, Schule, Pflege, starke Wirtschaft und sozialer Zusammenhalt“ ist, kann ich statt der grünen Mutti aus Pattensen genauso gut das Original dieses CDU-Programms wählen: Armin Laschet, den schwarzen Klassenclown aus Aachen.

Rainer Kippe, Köln