80 Schulstunden mehr

Mit einem freiwilligen Förderprogramm sollen durch Corona entstandene Lernrückstände aufgeholt werden

Mit einem umfassenden Förderprogramm wollen die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Schü­le­r:in­nen in Hamburg unterstützen. Damit sollen vor allem die durch die Coronapandemie entstandenen Lernrückstände individuell aufgeholt werden können, teilten SPD und Grüne am Montag in Hamburg mit. Das freiwillige Förderangebot umfasst 80 zusätzliche Unterrichtsstunden bis Ende 2022 und soll eng mit dem schulischen Ganztag verzahnt werden. Ein entsprechender Antrag der Bürgerschaftsfraktionen soll am 21. April in der Hamburgischen Bürgerschaft beraten werden. Zuerst hatte das Hamburger Abendblatt berichtet.

Neben kognitiven sollen auch soziale und psychische Aspekte der Förderung berücksichtigt werden, hieß es. Die Fraktionen ersuchen den Senat darüber hinaus, sich bei der Bundesregierung für eine finanzielle Unterstützung der neuen Lernförderung einzusetzen. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Auswertung sollen zudem die Lern- und Entwicklungsrückstände und ihre Auswirkungen auf unterschiedlichen Ebenen erhoben und evaluiert werden.

„Neben den früh eingeführten Lernferien wollen wir unsere Förderoffensive massiv ausbauen“, sagte Nils Springborn (SPD). Auf ein Schuljahr gerechnet könnten Hamburgs Schüler:innen so zwei Schulstunden in der Woche nutzen, um verpasste Inhalte nachzuholen oder Lernstoff aus den zurückliegenden Unterrichtsstunden zu vertiefen. Dazu sollen die Schulen zusätzliche Ressourcen und qualifiziertes Personal erhalten. Hierfür sei auch die Kooperation der Schulbehörde mit der Zeit-Stiftung ein wichtiger Schritt.

„Kinder und Jugendliche leben seit Monaten in einem Ausnahmezustand“, sagte Ivy May Müller (Grüne). Durch die Coronapandemie seien viele wertvolle Bildungsmomente wie das gemeinsame Lernen mit und voneinander verloren gegangen. In den Lernentwicklungsgesprächen sollen Lehrkräfte gemeinsam mit Schüler:innen und Eltern den Unterstützungsbedarf definieren. (dpa)