wortwechsel: „Möge die Macht mit Ihnen sein, Frau Gaus!“
Unsere politische Korrespondentin Bettina Gaus verlässt die taz. Nach 30 Jahren. Sehr viele Leser:innen sind traurig und wünschen – gute Reise zum Spiegel. Bye bye … Danke füralles!
„kolumne macht: Abschließende Gedanken über „Macht“, taz vom 20./21. 3. 21
Nun noch machtvoller?
Sehr geehrte Frau Gaus, nicht zuletzt Ihre Texte waren und sind ein Grund gewesen, der taz die Treue zu halten. Ihre Texte sind kompetent, meinungsstark, anregend und streitbar, ich werde sie in der taz zukünftig sehr vermissen. Nun gehen Sie ja nicht „verloren“. Sie schreiben zukünftig in einer „machtvolleren“ Publikation. Das ist zu respektieren. Dennoch, Bettina Gaus und taz, das passte gut zusammen. Alles Gute, Frau Gaus, herzlichen Dank. Zukünftig werde ich wohl, nolens volens, spiegel.de lesen müssen. Herzliche Grüße.
Peter Stolt, Lohe-Rickelshof
Lob der Beharrlichkeit
Liebe Bettina Gaus, ich habe in den letzten Jahrzehnten sehr gerne und häufig Ihre Kommentare gelesen. Sie haben mich zum Nachdenken gebracht und waren immer reflektierend und bereichernd. Ich wünsche Ihnen für Ihre neue Aufgabe alles Gute, vor allem aber möchte ich mit der taz hoffen, dass Sie dort eine Lücke hinterlassen, die mit einer ebenso aufrichtigen wie klugen Frau befüllt wird. Ich teile weder die Besorgnis um die Veränderung in der taz, in der angeblich zu viel Intersektionalität diskutiert wird, noch sehe ich diese unverzichtbare Zeitung in ihrem Bestand gefährdet, wie so viele Jahrzehnte zuvor. Nicht zuletzt Sie, liebe Frau Gaus, haben mit Ihrer Beharrlichkeit und der Bereitschaft, auch auf ein höheres Einkommen zu verzichten, trotz Ihrer Talente, zur Entwicklung der taz beigetragen. Auch dafür möchte ich mich als treue Leserin bei Ihnen – und allen taz JournalistInnen – bedanken. Alles Gute!
Corinna Voigt-Kehlenbeck, Wolfenbüttel
Scharfer Diskurs
Sie fehlen schon jetzt, die klugen Worte von Bettina Gaus in der taz. Mit feinen Formulierungen hat sie in wenigen Sätzen eingefangen, was manche taz Leser und Genossen schon länger bekümmert. Die taz stellt die Machtfrage, wenn, dann hauptsächlich in gesellschaftspolitischen, feuilletonistischen Diskursen. Deren Wichtigkeit ist unbestritten, jedoch – der scharfe politische Diskurs, die eindeutige Haltung, insbesondere zu internationalen, sozialpolitischen, naturwissenschaftlichen Themen, scheint in der jüngeren Vergangenheit zunehmend ersetzt durch eine Bewegung hin zu einem grünen Konservatismus, der sich in vielen kleinteiligen Diskussionen verheddert. Frau Gaus hat daraus ihre Konsequenzen gezogen, sehr schade, dass ihre Impulse in der Redaktion jetzt fehlen werden.
Haytham Bustani, Schwaigern
Leidenschaftlich klug
Sehr schade, die kluge, reflektierte, leidenschaftlich argumentierende Bettina Gaus wird mir künftig in der taz verdammt fehlen. Eine Frau, die gar nicht mal so viel „berichtet“, sondern durchaus sehr subjektiv aus der Ich-Perspektive schreibt, das aber auf eine Art und Weise, die überzeugt und immer ein hohes Maß an Menschlichkeit erkennen lässt. Alles Gute für Sie, liebe Bettina Gaus!
Volker Scheunert, Hamburg
Und taz.de schreibt …
Ich teilte Ihre Meinung zunehmend erst in letzter Zeit. Jetzt, wo Sie sich entwickeln, verlassen Sie uns. Ist es nicht Usus, zwei Jahre auszusetzen, bevor man in die Wirtschaft geht? Oder machen jetzt alle den Schröder? Spiegel online kauft so langsam das halbe taz Kabinett auf. Ironie off. Alles Gute Ihnen! Gregor-Samsa
Um ehrlich zu sein, hab ich nicht immer Ihren Beiträgen zustimmen können, aber viele davon sind mir als individueller, offener und differenzierter in Erinnerung geblieben als die so mancher (oftmals jüngerer) Mitstreiter in der taz. Da ich Meinungsvielfalt und offene Debatten sehr schätze, halte ich Ihren Abgang hier für einen klaren Verlust. Für die Zukunft wünsch ich ebenfalls alles Gute!
Deep South
Kreisler: „Macht ist falsch!“ Manfred K.
@Manfred K. Ohnmacht aber auch.
Hannibal Corpse
Herzlichen Dank für Ihre klugen, abgewogenen Beiträge, Frau Gaus. Ich meine, dadurch etwas mehr von wirtschaftlichen Zusammenhängen begriffen zu haben. Jörg Lutter
Erkennen wir unsere Privilegien, wenn wir in den Spiegel schauen? Moment mal, Spiegel? Alles Gute, Bettina! Allein das Entstehungsdatum der Schreiberin erzeugt bei mir Wärme wegen Gleichnis. Ringelnatz1
Harry Rowohlt: „Die taz ist der Kindergarten von Spiegel & Zeit!“ Na ja – jedenfalls isses schon mal nicht die Welt!
Lowandorder
Frau Gaus, Sie werden fehlen. Auch wenn wir fast nie einer Meinung waren, waren Ihre Beiträge stets Ausdruck der Meinungsvielfalt. Sie haben sich nie ideologisch korrumpieren lassen. Diese Eigenschaft fehlt oft in heutigen Artikeln und Diskussionen. Bedauerlicherweise ist spiegel.de das vollkommen falsche Medium. Ihnen alles Gute. Dima
Gute Reise, Frau Gaus … Christian
Lieben Dank für die 30 Jahre guter Schreibe! Mögen Sie auch dort, wo Sie hingehen, tun und schreiben können, was Sie wollen! Susonne
Alles Gute, Edelfeder!
Ich werde die klugen Gaus-Kommentare zum Weltgeschehen in der taz vermissen. In ihrer Wohlabgewogenheit und in ihrem Verständnis auch für die jeweils „andere Seite“ waren sie mir immer eine Bereicherung. Die mich durchaus an ihren Vater erinnerte – insofern passt ihr Abgang zum Spiegel. Schade, dass mal wieder eine „Edelfeder“ die taz verlässt. Sie heben das Niveau anderswo – aber bei der taz sinkt es trotzdem nicht. Glückwunsch dazu und Dir, Bettina, alles Gute!
Gerhard Schönau, Bad Bramstedt
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