leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Nur der vordergründige Skandal

„Blumen statt Obdachlose“,

taz Hamburg vom 13. 3. 21

Die „Bereinigung“ des Stadtbildes von obdachlosen Menschen regt auf! Natürlich! Der Skandal ist nur vordergründig, dass die Obdachlosen aus ihrer elenden Fußweg-Behausung vertrieben werden. Der Skandal ist eigentlich, dass es offenbar dem liberalen Publikum genügt, freundlich über diese Menschen unter dem Haspa-Geldautomaten hinwegzusteigen und etwas an Geld, Essbarem oder einigen Worten fallen zu lassen. Ist es nicht absurd, das Campieren vor einer Bank als freiheitlichen Ausdruck zu werten und damit als Status quo aufrechtzuerhalten? Wo sind denn die massiven öffentlichen Proteste, die eine Veränderung der Obdachlosenpolitik – und damit in der Sozial- und Wohnungspolitik speziell im hippen Stadtteil Ottensen – einfordern? Beate Homann, taz.de

Parks statt Parkplätze

„Kugeln gegen Geflüchtete“,

taz Hamburg vom 9. 3. 21

Da laufen halt immer zwei Entwicklungen zu einer Schere zusammen: Einerseits immer weniger nicht-kommerzielle Möglichkeiten, sich in den Städten überhaupt draußen aufzuhalten, andererseits ein größer werdender Bedarf für genau so etwas, weil immer mehr Menschen dafür nicht auch noch Geld bezahlen können. Die wenigen verbliebenen Sitzmöglichkeiten werden dann sofort von denen in Beschlag genommen, die gar nichts anderes haben und die müssen dann durch solche Maßnahmen auch daran noch gehindert werden. Ein paar mehr Parks und Grünanlagen mit möglichst vielen Sitzgelegenheiten würde das sofort entschärfen. Aber anstatt Parks gibt es ja immer nur Parkplätze … Mustardman, taz.de

Ruf nach Restriktionen

„Das Land, aus dem die Verdächtigen kommen“,

taz Hamburg vom 5. 3. 21

Ist es tatsächlich ein Wunsch der Menschen, die Informationszufuhr für den Journalismus weiter einzudämmen? Also soll die Polizei solche Informationen geheim halten? Auch wenn in einem laufenden Ermittlungsverfahren ggf. Hilfe der Bevölkerung vonnöten ist? Ich sehe hier keinerlei Logik, nur Befindlichkeiten und ich bin immer wieder bestürzt, wie laut hier die Forderungen nach Presserestriktionen sind. Ma Ki, taz.de