Polizisten in Dresden verletzt

Hunderte missachteten die Demoverbote für „Querdenken“

Bei Protesten gegen die Coronapolitik in Dresden sind Demonstranten gewaltsam gegen Polizisten vorgegangen. Wie die Polizei am Samstagabend mitteilte, wurden dabei zwölf Beamte verletzt. Nachdem die Stadt Demonstrationen der Bewegung „Querdenken“ verboten hatte, stoppte die Polizei zwei Aufzüge, bei denen sich dennoch Menschen zum Protest gegen die Corona-Schutzmaßnahmen versammelt hatten. Teilnehmer widersetzten sich der Auflösung. Auch in anderen deutschen Großstädten demonstrierten Menschen gegen die Coronapolitik, unter anderem in Berlin, München, Stuttgart und Düsseldorf.

Der Polizeibilanz zufolge wurden in Dresden bei den Demonstrationen 47 Straftaten festgestellt, darunter Widerstand, Beleidigungen und tätliche Angriffe gegen Polizisten. Ein Mann sei in Polizeigewahrsam genommen worden. Drei weitere seien vorläufig festgenommen worden, darunter der Wortführer einer der Ansammlungen. Zudem seien 943 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die sächsische Corona-Schutzverordnung eingeleitet worden. Die sächsische Landeshauptstadt hatte drei von der Bewegung „Querdenken“ für Samstag angemeldete Demonstrationen verboten. Das Verwaltungsgericht bestätigte diese Verbote noch am Freitag. Dennoch kamen an zwei Standorten Hunderte Menschen zu Protesten zusammen. Die Beamten ließen am Nachmittag Wasserwerfer zu einem Impfzentrum in der Nähe fahren, um es gegebenenfalls vor Angriffen zu schützen.

Kerstin Köditz von der Linken im Dresdner Landtag forderte nach den Ereignissen eine Sondersitzung des Innenausschusses. Vertreter von SPD und Grünen unterstützen die Forderung aus der Opposition. (epd)

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