sieben sachen
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Das Techno-Klassik-Ensemble VKKO Foto: Steffi Rettinger

Das Absurde rauslassen

Das ID Festival im radialsystem beschäftigt sich künstlerisch mit den Beziehungen zwischen in Deutschland lebenden Israelis und Deutschen. In seiner fünften Ausgabe dreht sich alles um das Thema des Absurden. Pandemiebedingt natürlich online. Mit Performance-Premieren, Lesungen und Liveshows wie etwa dem zweiköpfigen Verworner-Krause Kammerorchester (VKKO), angeführt von einem Komponisten-Dirigenten-Duo.

ID Festival 2021: radialsystem, 19. & 20. 3., Programm und Stream: www.idfestival.de

Yayoi Kusama, Infinity Mirror Room – Phalli’s Field Foto: Yayoi Kusama, Courtesy: Ota Fine Arts, Victoria Miro

Der Zwang zur Kunst

Yayoi Kusama verwandelt nach eigener Aussage ihre psychischen Probleme, wie etwa eine Zwangsstörung, zu Kunst. Viele ihrer Werke entwickelt sie aus der Beschäftigung mit immer gleichen Mustern. Nun widmet der Gropius Bau Kusama, die zu den bedeutendsten japanischen Künst­le­r*in­nen der Gegenwart zählt, die erste umfassende Retrospektive in Deutschland und zeichnet auf knapp 3.000 m² die zentralen Schaffensperioden aus über 70 Jahren nach. Von den frühen Gemälden und akkumulativen Skulpturen hin zu immersiven Erlebnisräumen.

Yayoi Kusama: 19. 3.–1. 8., Tickets 15/10 €, Bestellung online: www.berlinerfestspiele.de

Der Konzertfilm „Environment“ eröffnet das Festival Foto: J. Boudevin

Kein Ende der Zeit

Erwartungen, Notfallpläne, Prognosen: die Macherinnen* des diesjährigen Maerzmusik Festivals haben sich für eine Online-Ausgabe entschieden. Unter dem Titel „Das Ende der Zeit“ verbindet es in digitale Konzerte, Performances, Filme und Vorträge mit physischen Orten in Berlin und der ganzen Welt. Das Eröffnungsprojekt „Enviroment“ ist dabei bereits ein Kind der anhaltenden Pandemie und Produkt einer dreimonatigen Quarantäne der Mu­si­ke­rin­nen* in Rheinsberg.

MaerzMusik – Festival für Zeitfragen: 9.–28. 3., freiwilliger Festivalpass: www.berlinerfestspiele.de

Alles unterbrochen: Woyzeck Interrupted Foto: Arno Declair

Alles auf Pause

Die Proben zu Büchners „Woyzeck“ werden unterbrochen, die Affäre des Hauptdarstellers mit der Hospitantin ebenfalls, sogar ihre Trennung kommt durch den Lockdown zum Stillstand, zurückgeworfen auf die wechselseitigen Abhängigkeiten und auf die Echos von Büchners Text.

„Woyzeck Interrupted“ im DT-Stream: 13. 3., Tickets 3–20 €, www.deutschestheater.de

Ab 18. März für vier Tage auf Sendung: die „Funkhaus Commune“ Foto: Florian Thamer

Solidarität gestern, heute, morgen

Die Pariser Kommune war ein revolutionärer Stadtrat, der vom 18. März bis 28. Mai 1871 versuchte, Paris nach sozialistischen Vorstellungen zu verwalten. Die diesjährigen Brecht-Tage im Literaturforum fragen, was wir heute daraus lernen können.

Funkhaus Commune: 18.–21. 3., www.lfbrecht.de

Interessiert an der Farbe Rot: der brasilianische Komponist Manuel Pessoa de Lima Foto: Kontraklang

Die Musik eines Visionärs

Ursprünglich als Livekonzert geplant, nehmen sich beim Auftakt der Konzertreihe „Kontraklang“ Michiko Ogawa und Manuel Pessoa de Lima in einem Musikfilm des Komponisten Teiji Ito sowie der legendären Experimentalfilme von Maya Deren und Marie Menken an, für die er die Musik schrieb. Dafür wurden die Soundtracks nach Gehör transkribiert und so wieder zugänglich gemacht.

Film Release: The Cosmic Music of Teiji Ito, 5. 3., 14 Uhr,

Infos unter https://kontraklang.de

Edisons „Sprechmaschine“ mit Kopfhörern Foto: Stadtmuseum Berlin

Musik aus der Dose

1877 entwickelte Thomas Edison seine „Sprechmaschine“, einen mit Wachswalzen bestückten Phonographen, der es erlaubte, Töne aufzunehmen. Nun war Musik nicht mehr an den Moment der Wiedergabe gebunden. Dies legte den Grundstein für die Medienmetropole Berlin, wie eine digitale Ausstellung in der Reihe „Berliner Klänge“ zeigt.

Stadtmuseum Berlin, Infos: www.stadtmuseum.de