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Kinder fragen, die taz antwortetWie ist die erste Kuh entstanden?

Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine davon. Diese Frage kommt von Marlene, 5.

Zwei Kühe auf einer Weide Foto: Werner Deitrich/imago

Schauen wir für die Antwort auf die Frage mal eine Kuh von heute an. Lisanne zum Beispiel. Sie ist acht Monate alt und lebt auf dem Wiesenhof im Westerwald. Lisanne ist eine Färse, also eine junge Kuh. Biobäuerin Antonia Aller sitzt auf dem Traktor, als sie über Lisanne erzählt: „Sie ist sehr neugierig und verschmust.“ Nicht alle Kühe sind so zahm. Ihre Vorfahren sind sogar das genaue Gegenteil.

Denn: „Die Kühe, die wir heute kennen, waren nicht die ersten Kühe auf der Welt“, erklärt Amelie Scheu von der Universität Mainz. Sie ist Paläogenetikerin und kennt sich mit den Anfängen der Hauskühe aus. Sie ist also eine Art Haustierforscherin. Und sie weiß: „Vor den Kühen, die wir heute kennen, gab es Auerochsen. So wird die wilde Kuh genannt.“ Und die unterscheidet sich sehr stark von einer Milchkuh wie Lisanne.

„Die ersten Kühe haben nicht in der Nähe der Menschen gewohnt und sie haben sie nicht gemocht. Sie waren über zwei Meter groß und hatten Hörner, die gedreht waren wie Korkenzieher“, erzählt Amelie Scheu am Telefon. Außerdem waren die Wildkühe nicht gefleckt, sondern braun und rostrot, mit einem dunklen Strich auf dem Rücken.

„Irgendwann haben sich Menschen entschieden, sesshaft zu werden. Sie wollten Häuser bauen und Tiere halten. So sind die Kühe bei den Menschen eingezogen: Sie haben aus der wilden Kuh ein Haustier gemacht“, sagt die Haustierforscherin. Das nennt man domestizieren. Trotzdem waren diese Kühe immer noch braun und größer als heute. Sie haben auch noch nicht so viel Milch gegeben. Das hat sich dann mit den Jahren verändert. Die Menschen haben Kühe immer weiter gezüchtet. Bis sie kleiner und zahmer wurden.

Das alles herauszufinden, ist echte Detektivarbeit. Eine Mischung aus Archäologie und Laborforschung. Man glaubt, dass auf dem heutigen Gebiet der Türkei und des Nahen Ostens die ersten Kühe bei Menschen gelebt haben. Dort hat man Knochen gefunden, aus denen man genetische Daten und Muster herauslesen kann. Das ist sozusagen der Bausatz einer Kuh. Und diese Muster kann man vergleichen: von damals und von heute.

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Daran kann man sehen, dass die allererste Kuh als Haustier aus den wilden Kühen gezüchtet wurde. Und an Lisanne, einer Kuh von heute, sieht man zweifelsfrei, dass die Menschen sich die Auerochsen zum Haustier gemacht haben. Wenn man in der Nähe ihrer Weide steht, kommt Lisanne für eine Streicheleinheit vorbei, erzählt ihre Besitzerin. Fast wie ein ganz normales Haustier eben.

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4 Kommentare

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  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Sehr schöne Rubrik und schöne Frage!!

    Wie ist es aber dazu gekommen das die erste Kuh bei den Menschen wohnt...oder hat der Mensch bei den Kühen gewohnt? Beide sollten ja was von dieser Kooperation haben...was wäre das? Da hätten die Antworten noch ausführlicher sein können. Finde ich.

  • Marlene hat eine gute Frage gestellt.



    Ich habe mein (Nicht)Wissen wieder aufgefrischt.

    Vor Lesen hätte ich auf die Frage was ist eine Färse mit den bekannten äh, ja, nun...geantwortet.



    .. Das ist sozusagen der Bausatz einer Kuh. Und diese Muster kann man vergleichen: von damals und von heute...

    Genau.

    Der Schwenk für Ältere.



    Haben die Nazis in Bezug auf Auerochsen nicht auch irgendwelche, schwachsinnigen Ideen gehabt?

  • Ach was! Is das alles nicht a weng kurz gegriffen?

    Was ich meine ist: “Mutti - jaja - ich weiß doch.



    Wo Wildschweine herkommen.



    Aber ich mein doch. Wo das erste Wildschwein hergekommen ist!“



    Wie alt sojet auch Jöhten zugeschrieben - erinner ich nicht.



    Mein großes Bruderherz jedenfalls war drei - als er fragte.



    Und ich glaube - jedenfalls auch dahin zielte die Frage an die taz. Gelle.



    unterm——- servíce —



    Kühe - die unseren heutigen ähnelten.



    Waren zu meiner Verblüffung - als ich meinen Mitschüler/Freund & “guten Geist der Steinzeit - Harm Paulsen - in der steinzeitlichen Sammlung des Schloßes Gottorf.



    Deutlich unter Schulter hoch - eher Richtung Ziegen.



    museum-fuer-kunst-...lturgeschichte.de/



    &



    de.wikipedia.org/wiki/Harm_Paulsen



    www.zbsa.eu/aktuel...-archaeologiepreis

    • @Lowandorder:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - fragt nach:

      “ Tier Wohl: Als sich die (Haus)Tiere den Menschen anschlossen, haben sie diese WOHL falsch eingeschätzt.“

      Sach mal so: Die heutige ubiquitäre Entfremdung - ist ein Produkt der Moderne. Zuvor hatte es einzelne Brutalisierung - aber keine systematische - geben - so noch meine kindliche Beobachtung im Übergang zur Industrialisierung der Landwirtschaft.