IWT vor der Insolvenz

ZWEITER ARBEITSMARKT Die Projekte der Interkulturellen Werkstatt sollen auf andere Träger übergehen

Zum 1. Oktober sollen die Projekte, die bislang über die Interkulturelle Werkstatt Tenever (IWT) abgewickelt werden, auf andere Träger übergehen. Das hat der Geschäftsführer der IWT, Hafid Catruat, am Mittwoch erklärt. Die Bagis teilte den MitarbeiterInnen des Beschäftigungsträger gestern bei einer Betriebsversammlung mit, dass die Details noch nicht in Fällen gesichert seien – zu vielfältig seien die Aktivitäten Vereins.

Bei einer Prüfung der IWT hatte die Innenrevision des Sozialressorts „keine ordentliche Geschäftsführung“ vorgefunden, daraufhin Catruat das Vertrauen entzogen und die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Da er kein Geld mehr erhalte werde der Verein nun Insolvenz anmelden, so Catruat. Er selbst scheide zum 1. Oktober.

Bei einer Sitzung der AG Tenever hatte Catruat von Quartiersmanager Joachim Barloschky die Gelegenheit erhalten, seine Sicht dazustellen: Er sei „von der Presse fertig gemacht“ worden, es habe auch „ein Komplott von Mitarbeitern“ gegeben. An den finanziellen Unregelmäßigkeiten sei indes der Verwaltungsleiter Schuld. „Er hat uns betrogen“ und sei deswegen gekündigt worden, so Catruat.

Zweifel gab es beim Arbeitskreis Tenever an dieser Version nicht, obwohl die Kündigung des Verwaltungsleiters Wochen vor der Prüfung der Innenrevision lag und nicht erklären kann, warum die Sozialbehörde das Vertrauen zu Catruat verloren hat. Das Ende der IWT sei ein „bitterer Einschnitt für Tenever“, so Barloschky: „Wir müssen um Tenever kämpfen und um unser Image.“

Der gekündigte Verwaltungsleiter nennt die Darstellung Catruats indes „völlig abwegig“. Weder der Verein IWT noch der Geschäftsführer habe Geld von ihm zurückgefordert – auch nicht das Gehalt seiner Frau, von deren Anstellung Catruat nichts gewusst haben will. Bei einer Verhandlung der Untreuevorwürfe vor Gericht werde Catruat als Verantwortlicher dastehen, ist sich der Verwaltungsleiter sicher.

Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, hat der Verein IWT keine strafrechtlichen Vorwürfe gegen ihn geltend gemacht. kawe