apokalypse der woche: Der kraftlose Golfstrom
Der Golfstrom ist so schwach wie seit 1.000 Jahren nicht mehr, haben Forscher:innen herausgefunden. Sie rekonstruierten die Geschichte des Strömungssystems anhand eines bemerkenswerten Datenmixes, der aus alten Logbüchern, Baumringen, Eisbohrkernen, Ozeansedimenten und Korallen stammt. „Die Studienergebnisse legen nahe, dass die Strömung bis zum späten 19. Jahrhundert relativ stabil war“, sagte Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der Autor:innen. Mit dem Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 begann die Meeresströmung schwächer zu werden, seit Mitte des 20. Jahrhunderts folgte ein zweiter, drastischerer Rückgang. Die Klimawissenschaft sieht die Verlangsamung des Golfstroms schon lange als mögliche Folge des Klimawandels. Die Studie liefert robuste Belege für einen starken Einfluss der Strömung auf das europäische Klima. Wenn es so weitergeht, könne sich der Golfstrom bis 2100 um weitere 34 bis 45 Prozent abschwächen, so Rahmstorf. „Das könnte uns nahe an den Kipppunkt bringen, an dem die Strömung instabil wird.“ (scz)
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