ATOMWAFFENTESTS
: Krebskrank durch radioaktive Strahlung

PARIS | Bestimmte Krebskrankheiten bei französischen Soldaten sind „wahrscheinlich“ durch die französischen Atomwaffentests in Algerien und Französisch-Polynesien ausgelöst worden. Das geht aus einem medizinischen Gutachten hervor, das der Experte Florent de Vathaire im Rahmen einer Untersuchung der Justiz erstellte, wie die Zeitung Le Parisien berichtete. Frankreich testete Anfang der 1960er Jahre in der algerischen Sahara und bis 1996 in Französisch-Polynesien in der Südsee seine Atomwaffen. Rund 150.000 zivile und militärische Mitarbeiter nahmen an den rund 210 Tests im Laufe der Jahre teil, zudem war die Zivilbevölkerung der Strahlung ausgesetzt. Vathaire untersuchte jetzt 15 Krebsfälle von Soldaten, die an den Testorten stationiert waren. Für sechs der Fälle stellte er fest, dass ein Zusammenhang mit der Strahlung als „wahrscheinlich“ anzusehen sei. Vathaire plädierte zudem für eine Untersuchung der Einwohner von Französisch-Polynesien, die zum Zeitpunkt der Tests unter 5 Jahre alt waren. Denn inzwischen sei sicher, dass auch geringe Strahlenmengen bei kleinen Kindern schwere Auswirkungen auf die Schilddrüse haben könnten. (afp)