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taz🐾sachenShout-out to my people

Wie es Ärztinnen, Krankenpflegern oder Supermarktangestellten geht, wenn sie ihren ersten Arbeitstag in Coronazeiten haben, kann ich mir kaum vorstellen. Bei der taz sah er für mich vor etwas mehr als zwei Monaten so aus: Die Brille durch das maskenbedeckte Gesicht beschlagen, hämmerte ich mit einer Hand in die Tastatur hinein, mit der anderen notierte ich die Ratschläge meiner Ressortchefin, den Telefonhörer hatte ich zwischen Schulter und Ohr geklemmt und versuchte mich gleichzeitig in hektischen Absprachen mit Kolleg*innen. Okay, ich übertreibe. Stressig ist das Einarbeiten zu Corona­zeiten schon, zumal mein erster Tag in der Redaktion von taz.eins mit den US-Wahlen zusammenfiel.

Taz.eins verantwortet in der gedruckten Zeitung die vorderen fünf Seiten der taz. An meinem ersten Tag bedeutete das, gemeinsam mit meiner Ressortchefin die Seite drei zu planen. Als wir – mit Maske und Abstand – per Telefon und Lautsprecher Au­to­r*in­nen anriefen, erzählte sie mir, dass Kol­le­g*in­nen vor Corona einfach durchs Haus liefen, um mit Autor*innen, Fo­to­gra­f*in­nen und Lay­ou­te­r*in­nen über die Tischkante hinweg gemeinsam die Seite zu bestücken. Wow, dachte ich, als ich anschließend einen Autor durch den Lautsprecher angebrüllt haben muss.

Nach einem Monat Einarbeitung bin ich wie die meisten meiner Kol­le­g*in­nen nun auch im Homeoffice. Ich weiß, dass Supermarktangestellte und Ärztinnen dieses Privileg nicht haben. Deshalb: Shout-out an dieser Stelle an alle, die während ­Corona einen Beruf beginnen. Cem-Odos Güler

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