Drei von vier Kindern in den Kitas

Nur etwa ein Viertel der Bremer Kita-Kinder bleibt während des aktuellen Lockdowns zu Hause. Der Leiter des Landesverbands der evangelischen Kindertagesstätten fordert wöchentliche Tests für die Mit­ar­bei­te­r*in­nen

Mittlerweile gilt ein dringender Appell, die Kinder zu Hause zu betreuen

Trotz des sogenannten „eingeschränkten Regelbetriebs“ sieht der Leiter des Landesverbandes Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder die evangelischen Kitas in Bremen unter Druck. „In der vergangenen Woche waren in unseren Kitas insgesamt 65 Prozent der Kinder anwesend“, erklärte Carsten Schlepper gegenüber dem evangelischen Pressedienst epd. An einzelnen Standorten seien fast alle Kinder in der Gruppe gewesen. Mit den nun geplanten Coronabeschränkungen ab Anfang Februar „werden wir den Betreuungsumfang noch einmal reduzieren müssen“.

Insgesamt werden die evangelischen Kitas damit sogar noch weniger besucht als die bremischen Kindertagesstätten im Durchschnitt: Laut Bildungsbehörde schicken momentan gut 75 Prozent der Eltern ihre Kinder in die Einrichtungen. Noch Anfang Januar hatte Claudia Bogedan (SPD) gegenüber „buten un binnen“ empfohlen, die Kinder in die Kitas zu schicken. Mittlerweile gilt ein „dringender Appell“der Kinder- und Bildungssenatorin, sie möglichst zu Hause zu betreuen.

Schlepper sorgt sich derweil laut epd um die Mitarbeitenden der evangelischen Kitas. Gruppenübergreifender Personaleinsatz sei nicht möglich. „Wir stecken weiter in der Zwickmühle mit dem Wissen darum, wie notwendig die Kitas für die Kinder und ihre Familien sind und der Sorge um die Gesundheit und den Schutz unserer Mitarbeitenden“, sagt er.

Allen Kindern sollen auch unter den zunächst bis Mitte Februar gültigen Beschlüssen wöchentlich mindestens 20 Betreuungsstunden angeboten werden. Man halte den eingeschränkten Regelbetrieb aufrecht, bekräftigte Schlepper – fordere aber auch regelmäßige Coronatestungen für die Mitarbeitenden: „Alle sieben Tage sollte diese Möglichkeit mit mobilen Testungen von medizinisch geschultem Personal ermöglicht werden.“

Der Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder ist der zweitgrößte Kita-Träger im Land Bremen. Dazu gehören Schlepper zufolge 65 Einrichtungen mit 4.500 Plätzen und 1.500 Beschäftigten. (taz/epd)