DIE GESELLSCHAFTSKRITIK
: Wilderer wird abgesetzt

WAS SAGT UNS DAS? Der spanische König Juan Carlos geht in Botswana Elefanten jagen. Jetzt ist er nicht mehr Schirmherr des WWF

Was muss das spanische Königshaus noch alles ertragen? Erst die Korruptionsvorwürfe gegen den Schwiegersohn des Königs Juan Carlos, dann die Gerüchte um des Königs außereheliche Intimbeziehungen und das frühere, ausschweifende Leben der Kronprinzessin Letizia. Bei einer Safari im April brach sich der Monarch dann die Hüfte und musste für eine Notoperation von Botswana nach Spanien geflogen werden. Später wurde bekannt, dass der 74-Jährige in Afrika an einer kostspieligen Elefantenjagd teilnahm, während sein Land unter der Wirtschaftskrise leidet. Dies erzürnte viele Spanier, auch Tierschützer reagierten empört. So zeigte sich die französische Aktivistin Brigitte Bardot „entsetzt und schockiert“ über die Elefantensafari. Der Monarch sei „nicht mehr wert als ein Wilderer“ und mache sich zur „Schande Spaniens“.

Die Tierschutzorganisation WWF hat Juan Carlos nun als Schirmherren abgewählt. Sein Verhalten sei unvereinbar mit der Position eines Schirmherrn bei einer internationalen Organisation, die die Umwelt schützen wolle. Carlos war seit Gründung des WWF in Spanien 1968 ihr Ehrenpräsident.

Die Spanier jedenfalls müssen mit noch mehr Schwierigkeiten rechnen: Angeblich hat Juan Carlos ein außereheliches Kind. CAK