meinungsstark
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Die Trampolin-Pandemie

„Des Teufels liebstes Hüpfmöbel“, taz vom 14. 12. 20

Dieser Artikel trifft den Nagel absolut auf den Kopf. Aber es fehlt ein wichtiger Aspekt – und zwar der eindeutige Bezug, den dieses greißliche Teil zu Corona hat! Als der erste Lockdown im Frühjahr kam und die halbe Welt im Homeoffice saß, mussten die Bälger ja irgendwie beschäftigt werden. Und genau zu diesem Zeitpunkt ging es los mit dieser neuen Trampolinpandemie.

Ich kann das gut beurteilen, da ich Bekannte in mehreren Gartenkolonien habe. Dort standen sie dann auf einmal überall, diese Monster aus Leichtmetall. Und anstatt dass sich mehrere Kinder in einem Garten trafen, um gemeinsam zu hüpfen, nutzte es so gut wie niemand. Aber alle hatten es.

Ulli Herzau, Berlin

Mohammed und seine Männer

„Unser Islam“, taz vom 13./14. 12. 20

Liebes taz-Team, als ich gestern die Wochenend-taz öffnete, traute ich meinen Augen nicht: Unter der Überschrift „Unser Islam“ auf der Titelseite war ein Foto nur mit Männern. Wo sind die Frauen? Wo ist bei euch im Jahre 2020 die Genderfrage abgeblieben? Ich bin entsetzt, verärgert und enttäuscht. Carsten Sternhagen, Bremen

Das „höherrangige Recht“

„Annalena Baerbock über Kanzler*innenamt: ,Manches muss man auch verbieten‘“, taz vom 12. 12. 20

Das von Baerbock in diesem Interview vertretene Rechtsstaatsverständnis halte ich für ausgesprochen bedenklich. Zwar sagt sie zunächst ganz richtig, dass sich in einem Rechtsstaat jede Regierung an Recht und Gesetz halten muss. Dann aber rechtfertigt sie die Räumung des Dannenröder Walds damit, dass der Rechtsweg ausgeschöpft sei.

Die Ausschöpfung des Rechtswegs ist aber nur die formale Seite und bedeutet längst nicht, dass Recht und Gesetz materiellrechtlich (also inhaltlich) gewahrt sind. Das Bundesverwaltungsgericht hat aber im Juni die Klage nur aus formalen Gründen abgewiesen und sich mit der nach wie vor umstrittenen Rechtmäßigkeit des Baus der A 49 gar nicht befasst. Eine materiellrechtliche Beurteilung hätte aber – nicht nur meiner persönlichen Meinung nach – zwangsläufig zu dem Ergebnis führen müssen, dass höherrangiges und jüngeres Recht (nämlich die EU-Wasserrichtlinie) Vorrang vor nationalem und älterem Recht (nämlich Bundesverkehrswegeplan und Planfeststellungsbeschluss) haben muss.

PS: Im Fall einer schwarz-grünen Koalition sehe ich für den Rechtsstaat eher schwarz als grün. Brigitte Hansen, Trier

So viel Gift im Wein

„Im Wein ist die Wahrheit manchmal schmutzig“,

taz vom 4. 12. 20

Ich möchte ein Kompliment für den Artikel von Manfred Kriener zum Thema Gift im Wein/Bordeaux aussprechen. Super recherchiert und differenziert dargestellt.

Bin aus der Weinbranche und oft strotzen solche Artikel vor fachlichen Fehlern. Danke auch, dass Sie sich dieses wichtigen Themas angenommen haben. Kurzum: Kompliment!

Romana Echensperger, Germering

Höges vergnügliche Zoologie

„Coronafantasien“, taz vom 8. 12. 20

Lieber Helmut Höge, herzlichen Dank für den Exkurs zu unsrer eigenen Spezies im Zuge Ihrer vergnüglichen bis verstörenden Zoologie-Betrachtungen, besonders für den Hinweis auf den mir bisher unbekannten Michel de Certeau.

Neulich verhört am Radio: „Aus dem Hundgesetz soll der Rassebegriff gestrichen werden.“ Gewissermaßen automatisch weiterassoziiert: „Empörung darüber im Hundestag von Dalmatinern bis zu Pekinesen – nur die Grauhaardackel sind einverstanden.“ Mit guten Wünschen für eine behütete und gelassene Weihnachtszeit, Ihr Hermann Muntschick