BRAINSTORM

„Freie und Hansestadt“: Schon der Name Bremens deutet auf die Bedeutung des Handels und des Hafens in der Geschichte der Stadt. Doch auch vor der Hansezeit lassen sich schon Handelsverbindungen in weit entfernte Gebiete durch archäologische Fundstücke nachweisen. Der Vortrag „Ohne Schifffahrtswege kein Handelsplatz Bremen“ beleuchtet die Entwicklung des Warentausches im frühmittelalterlichen Bremen. Halten wird ihn der Vorstand der Bremer Gesellschaft für Vorgeschichte, Hans-Walter Küchelmann, allerdings basiert er auf der Magisterarbeit „Handel in Bremen vor der Hanse“ von Kristina V. Zimmer, die für ihre Arbeit den Preis für Bremer Heimatforschung gewann. Die Veranstaltung findet am Samstag um 11 Uhr im Haus der Wissenschaft statt.

Die Freiheit des Handels wird heutzutage wieder in Frage gestellt – zumindest sagen das Kritiker des Verbots von Atomtransporten durch die bremischen Häfen. Was als nächste Ware verboten wird, fragen sie und Linke und Ökos haben so manche Idee. Der Begriff der Freiheit indes ist auf beiden Seiten anders bestimmt. Sorgen um die Freiheit aber machen sich auch die Linken. Um „(Frei)Räume“ etwa geht es am Sonntag ab 16 Uhr im Infoladen Bremen in der St. Paulistraße 10–12. Diskutiert werden sollen „selbstorganisierte Wohn-, Kultur- und Politprojekte“, die Möglichkeit des selbstbestimmten Lebens im Kontext von Stadtumstrukturierung.

Um Freiheit im engsten Sinn geht es auch am Montag im Haus der Wissenschaft. Ab 19.30 Uhr liest der schwedischen Psychoanalytiker und Jazzpianisten Tomas Böhm aus seinem Buch „Wiener Jazztrio – Musik, Psychoanalyse und Überleben im Nationalsozialismus“. Es erzählt die Geschichte eines jüdischen Ensembles, das im Wien der 20er und 30er Jahre gegen den aufkommenden Nationalsozialismus anspielt und sich dabei auch Hilfe bei Sigmund Freud sucht. Böhms ungarisch-österreichische Familie floh selbst vor den Nazis nach Schweden. Er umrahmt die Lesung mit einem Jazzkonzert.  JPB