Stadtteilgeschichte bleibt

Das St. Pauli-Museum wird künftig von einer eigenen Stiftung geführt. Das nötige Geld ist schon gesammelt

Bei der Eröffnung des St. Pauli-Museums vor 30 Jahren war auch Beatles-Sänger Paul McCartney dabei

Nach der Insolvenz des Betreibervereins stand das St. Pauli-Museum zuletzt vor dem Aus. Nun will Museumsgründer und Kiez-Fotograf Günter Zint das Museum mit einer Stiftung retten. „Es steht fest, dass es eine Stiftung geben wird. Das ist alles am Laufen. Wir hatten schon Gespräche mit der Kulturbehörde und mehrere Zusagen von Geldgebern“, sagte Zint am Montag.

Mit der Stiftung, in dessen Vorstand und Beirat auch zwei Kinder Zints sitzen sollen, könne das Museum zunächst erhalten bleiben. „Wir brauchen mindestens 50.000 Euro und haben schon Zusagen über mehr Geld“, sagte Zint weiter. Ob auch Musiker Udo Lindenberg Geld geben werde, stehe noch nicht fest. „Aber er hatte schon angerufen und gefragt, ob er helfen kann.“

Wenn alles klappt, könne die „Günter-Zint-Stiftung“ ihre Arbeit schon im Februar 2021 aufnehmen. Sie soll vor allem dafür Sorge tragen, dass Zints Werke, Fotos und Sammlungen aufbereitet und bewahrt werden, wie er auf Facebook schreibt. Bis dahin betreibt Zint das Museum selbst und es bleibt in seinen Räumen am Nobistor erhalten – wegen des bis 10. Januar anhaltenden Teil-Lockdowns aber geschlossen. Der Vermieter verzichtet Zint zufolge derzeit auf die Miete.

Bis vor wenigen Wochen hatte der Verein St. Pauli Museum e.V. das Museum betrieben. Der ehrenamtliche Vorstand musste allerdings den Verein auflösen und Insolvenz anmelden. Damals hieß es, die Herausforderungen seien zu groß geworden und es hatte sich kein neuer Vorstand für den vor rund 30 Jahren gegründeten Verein gefunden.

Geleitet wird das Museum von der Historikerin Eva Decker, einer langjährigen Mitarbeiterin Zints. Das Museum zeigt unter anderem Exponate und Bilder, die die Entwicklung des Stadtteils St. Pauli bis zur Gegenwart illustrieren. Es war vor rund 30 Jahren in Anwesenheit von Beatles-Sänger Paul McCartney eröffnet worden. (dpa)