Sentinos souveränes Sackkratzen

Sentino: „Sentino’s Way II – La Vida Loca“ (Fünf vor Zwölf/ Grooveattack)

Die Meinungen über Sentino changieren zwischen Großmaul und Großmeister des gerappten Wortes. In der Branche ist solcher Zwist gemeinhin ein Qualitätsmerkmal, und tatsächlich: Auf „Sentino’s Way II – La Vida Loca“ finden sich die üblichen Bösartigkeiten des Battle-Rap vom Sackkratzen bis zum Sexismus. Nicht fehlen dürfen über immer wieder auf Latin-Samples basierenden Beats Drogendealer-Fantasien und Ghetto-Klischees, das Ganze aber so souverän gereimt und mit einigen hübschen Sprachbildern, die erklären, warum der Pablo-Neruda-Fan dereinst als Ghostwriter für prominentere Kollegen reüssierte. TO