Erste Enteignung in Namibia

WINDHUK taz ■ Namibias Regierung enteignet erstmals einen weißen Farmer. Der namibische Rundfunk berichtete gestern, der deutsche Eigentümer der Farm Ongombe 50 Kilometer außerhalb der Hauptstadt, Andreas Wiese, habe sich mit der Regierung auf eine Entschädigung von 3,7 Millionen Namibia-Dollar (circa 460.000 Euro) geeinigt. Vor einem Jahr hatte Namibias Regierung angekündigt, weiße Farmer in Einzelfällen gegen Entschädigung zu enteignen. Einige Wochen später erhielten Wiese und rund 20 weitere Farmer offizielle Schreiben, in denen die Regierung ihre Enteignungsabsicht ankündigte. Zunächst forderte Wiese eine mehr als doppelt so hohe Entschädigung wie jetzt. Der Vorsitzende des namibischen Farmerverbandes NAU, Raimar von Hase, sagte der taz, seiner Ansicht nach habe Weise das Angebot der Regierung aus Angst angenommen, sonst gar nichts zu bekommen. RHH