Faust auf B5

Wird dem modernen Menschen langweilig? Er mixt zur eigenen Erbauung eigentlich unvereinbare Dinge wie Rotwein und Cola oder Kaffee und Tee – nur damit mal wieder was passiert. Beispiel dieses Wochenende: Boxkampf und Schach, eingepackt in ziemlich dick aufgetragene Macho-Attitüde. „Wer ist der klügste und härteste Kerl?“, fragt der Chess Boxing Club Berlin bei der vierten Schachbox-Meisterschaft am Samstag in der „Platoon“-Halle zwischen Senefelder- und Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte. Beim Schachboxen wechseln sich Boxrunden mit Schnellschachrunden ab, und was zunächst so unvereinbar aussieht, passt zumindest semantisch perfekt: Beide Sportarten bauen auf die Trias aus Decken, Denken und Schlagen, nur am Ende ist man eben entweder k. o. oder schachmatt. Rund um die Veranstaltung gibt es ein Spektakel mit Ring-Girls und Band, die aus 40 Überseecontainern gebaute Platoon-Halle bietet die perfekte Kampfkulisse mit rauem und industriellem Charme. MAG

■ 4. Schachbox-Meisterschaft: Platoon-Halle, Schönhauser Allee 9, Samstag, 20 Uhr, 20 Euro (Abendkasse)