EU sanktioniert Putin-Vertraute

Chef des Geheimdienstes FSB betroffen. Kritik aus Moskau

Wegen des Giftanschlags auf den russischen Oppositionspolitiker Alexei Nawalny hat die EU enge Mitarbeiter von Kreml-Chef Wladimir Putin mit Sanktionen belegt. Wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte, sind unter den sechs Betroffenen der Vizechef der Präsidialverwaltung, Sergei Kirijenko, und der Chef des Inlandsgeheimdienstes FSB, Alexander Bortnikow. Mit Strafmaßnahmen belegte die EU zudem das staatliche Forschungsinstitut für organische Chemie und Technologie. Es ist laut EU-Rat für die Vernichtung von Chemiewaffenbeständen aus Sowjetzeiten verantwortlich. Unabhängig davon setzte Brüssel auch den Unternehmer Jewgeni Prigoschin wegen Verstößen gegen das Waffenembargo zu Libyen auf die Sanktionsliste.

Russland kritisierte die Sanktionen und kündigte Gegensanktionen an. „Zu unserem Bedauern ist das ein bewusst unfreundlicher Schritt in den Beziehungen mit Russland“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Die Entscheidung schade dem Verhältnis, betonte er. Moskau sehe auch keine Logik in der Auswahl der mit Sanktionen belegten Vertreter des Landes. (afp, dpa)