Militärisch gesicherte Arbeit

Airbus will 50 Millionen Euro in Bremen investieren, allein 95 Millionen in die Rumpfmontage und -ausrüstung des Militärtransporters A 400 M

bremen taz ■ „Ein wenig unangenehm ist es mir schon, mich mit fremden Federn zu schmücken, weil ich ja noch nicht so lange Wirtschaftssenator bin.“ Jörg Kastendiek (CDU) macht jedoch keinen wirklich zerknirschten Eindruck bei der vorläufigen Bilanz von Airbus Bremen. Denn 50 neue Arbeitsplätze können sich sehen lassen.

Die will das Luftfahrtunternehmen mit der Entwicklung neuer Technik schaffen. „Arbeitsplätze für technische Fachkräfte werden entstehen“, so Bremens Airbus-Chef Rainer Martens. 250 Millionen Euro wird das Unternehmen in Bremen investieren, allein 95 Millionen Euro in die Rumpfmontage und -ausrüstung des Militärtransporters A 400 M. „Das Flugzeug sichert dem Bremer Standort wichtige Arbeitspakete“, so Martens. In einer neuen Halle wird auf 10.600 Quadratmetern an neun Arbeitsstationen das Modell gebaut, das bei der Bundesluftwaffe und den NATO-Partnern taktische und strategische Einsätze fliegen soll. Auch das Absetzen von Luftlandetruppen ist mit dem A 400 M möglich. Exporte des Flugzeugs nach Südafrika sind geplant, insgesamt seien schon 190 Maschinen bestellt, so Werkschef Martens. Ende 2006 soll alle acht Tage ein Rumpf eines A 400 M Bremen zur Endmontage nach Spanien verlassen.

Wirtschaftssenator Kastendiek lobte das Unternehmen Airbus, das bundesweit 1.400 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Bremen ist nach Hamburg der zweitgrößte Standort. „50 neue Arbeitsplätze hört sich zunächst nicht sehr viel an“, so Kastendiek. Doch die Anzahl der Arbeitsplätze sei von 2003 bis 2005 damit um 15 Prozent gestiegen. Daran will Kastendiek anknüpfen und möglichst weitere Förderungsgelder aus dem Anschluss-Investitionsprogramm für Airbus frei machen. Diese könnten für die Erforschung effizienterer Antriebstechnik und neuer Materialien sowie Lärmdämmung in den Kabinen der Flugzeuge verwendet werden. Darüber soll der Senat in den kommenden Monaten beraten. In den vergangenen Jahren hatte Airbus 26 Millionen Euro an Forschungsgeldern erhalten.

Von der weiteren Unterstützung des Luftfahrtkonzerns verspricht sich Jörg Kastendiek weitere Arbeitsplätze. Der Vorteil sei bei Airbus, dass es sich um qualifizierte Jobs handele, die „nicht einfach in Billig-Lohnländer verlagert“ werden könnten. Es sei ein wichtiges Indiz, dass sich multinationale Konzerne bei der internen Vergabe von Forschungs- und Produktionsstandorten für Bremen entschieden, so der Senator. ky