„Alles neu aufräumen“

Nach dem Beinahe-Putsch der alten Garde muss sich der Gewichtheber-Weltverband neu ordnen

Athletensprecher Jürgen Spieß hat einen klaren Schnitt im Vorstand des Internationalen Gewichtheber-Verbandes (IWF) gefordert. „Alles neu aufräumen da“, sagte das Mitglied der IWF-Athletenkommission in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Der umstrittene Verband, dem der Ausschluss aus dem olympischen Programm für die Spiele 2024 in Paris droht, hatte in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt, als die Amerikanerin Ursula Papandrea aus dem Amt der Interimspräsidentin gedrängt wurde, um den umstrittenen Thailänder Intarat Yodbangtoey, den Vizepräsidenten des Verbands ins Amt zu hieven.

Papandrea hatte neben neuen Strukturen im Antidopingkampf eine personelle Erneuerung des Exekutivkomitees angestrebt. Mehrere Mitglieder in diesem Gremium sind Weggefährten des der Korruption und des Betrugs verdächtigten Ex-Präsidenten Tamas Ajan und fürchten um ihre Positionen. Unter Yodbangtoey fühlten sie sich wohl sicherer. „Wie kann dieser Mann an der Macht sein? Das haut mich um“, fragte die britische Gewichtheberin Sarah Davies danach via Youtube Inzwischen hat die IWF den Briten Michael Irani zum Interimspräsidenten ernannt. (dpa)