Leise Grüne

Gedämpfte Stimmung beim Parteitag der Berliner Grünen

Maskenbedingt sehr leise, aber auch rekordverdächtig schnell ging es zu bei der Landesdelegiertenkonferenz – also dem Parteitag – der Berliner Grünen am Mittwochabend im Hotel Estrel. Beginn: pünktlich wie noch nie, die „Vorstandswahl“ startet eine halbe Stunde früher als geplant. Für Spannung im Saal sorgt sie allerdings nicht: Der bisherige siebenköpfige Vorstand kandidiert komplett wieder, ohne Gegenkandidaturen, es gibt kaum Fragen an die Kandidaten, und alle werden für zwei Jahre wiedergewählt. Unausgesprochen bleibt dabei, dass sich mindestens fast die Hälfte des Vorstands im nächsten Herbst wohl schon wieder verabschiedet: Die Vorsitzende Nina Stahr und die Beisitzer Hanna Steinmüller und Andreas Audretsch kandidieren mit guten Chancen für den Bundestag. Grünen-Parlamentarier aber dürfen nach den Regeln der Partei genauso wenig wie Regierungsmitglieder dem Landesvorstand angehören. Ob es bei diesen drei bleibt, zeigt sich im Frühjahr, wenn die Grünen ihre Kandidaten für die Abgeordnetenhauswahl nominieren. Jüngste Meinungsumfragen sehen die Partei mit 26 und 20 Prozent als führende Kraft im rot-rot-grünen Spektrum. (sta)