24 Stunden stockender Verkehr

Für Donnerstag ruft die Gewerkschaft Ver.di noch mal zum Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr auf

Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs in Hamburg müssen sich am Donnerstag wegen eines Warnstreiks erneut auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Nachdem bereits am 29. September für neun Stunden kaum U-Bahnen und Busse gefahren waren, soll der Ausstand nun gleich 24 Stunden dauern, wie die Gewerkschaft Ver.di am Montag mitteilte.

Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Arbeitgeberseite statt rasch ein Angebot vorzulegen, den Tarifkonflikt auf Kosten der Fahrgäste weiter verschleppe. Sie erwarte beim nächsten Verhandlungstermin Ende Oktober ein verhandlungsfähiges Angebot.

Den Beschäftigten gehe es nicht vornehmlich um Geld, sondern vor allem um bessere Arbeitsbedingungen. Ver.di will beispielsweise, dass es bundesweit einheitliche Regelungen für Urlaubstage, das 13. Monatsgehalt oder Weihnachtsgeld gibt. Auch soll es eine Erhöhung der Zulagen für belastende Dienste und Schichten sowie eine Begrenzung der täglichen Höchstarbeitszeit geben. Bundesweit sind rund 87.000 Tarifbeschäftigte in 130 Verkehrsbetrieben angestellt. In Hamburg sind es den Angaben zufolge rund 7.000 Menschen.

Ver.di-Fachbereichsleiter Natale Fontana appellierte an das Verständnis der Fahrgäste. Der Warnstreik für gute Arbeitsbedingungen sei auch im Interesse der Fahrgäste. „Heute sind wir auf die Solidarität derjenigen angewiesen, die vor einigen Monaten applaudiert haben.“ Nach Gewerkschaftsangaben ist aus Gründen des Corona-Infektionsschutzes keine Streikkundgebung geplant. (dpa)