AfD pocht auf Chefposten

Der Vorsitz im Wirecard-Ausschuss des Bundestags ist umstritten

Die AfD-Fraktion will sich den Vorsitz im geplanten Wirecard-Untersuchungsausschuss nicht nehmen lassen. „Die AfD-Fraktion beansprucht natürlich den Vorsitz“, sagte der AfD-Abgeordnete Kay Gottschalk am Donnerstag. Er ist für den Posten im Gespräch. Die AfD wäre nach parlamentarischen Gepflogenheiten am Zug. Gottschalk betonte, es gehe ihm um eine lückenlose Aufklärung inklusive „aller unangenehmen Wahrheiten, denen sich auch viele in der Bundesregierung stellen werden müssen“. Der Linken-Finanzpolitiker Fabio De Masi sagte hingegen, die AfD müsse einen Kandidaten präsentieren, der über „persönliche Integrität“ verfügt. „Dass die AfD offenbar über solche Kandidaten nicht verfügt, ist ja nicht mein Problem.“ Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) mahnte indes zu Tempo beim Umbau der Aufsicht nach dem Wirecard-Bilanzskandal. „Wir müssen jetzt auch konkret und praktisch werden“, sagte er. Es sei „dringend erforderlich, dass wir zum Beispiel die Rotation von Wirtschaftsprüfern, die in einem Unternehmen tätig sind, beschleunigen und die lange Dauer, die heute möglich ist, reduzieren.“ (dpa)