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Joe Meeks „Tea Chest Tapes“!

Sensation. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat das britische Indielabel Cherry Red die „Tea Chest Tapes“ des mythenumrankten Londoner Popproduzenten Joe Meek (1929–1967) erworben. Dabei handelt es sich um 2.000 Tonbänder, die einen Großteil seiner Studioarbeit dokumentieren. Meek ging in die Geschichte ein, weil er mit dem Song „Telstar“ 1962 als erster Brite an die Spitze der US-Charts kam. Er gilt als Pionier der panoramatischen Aufnahmetechnik, die er im Alleingang entwickelte. Mit primitiven Methoden und billigen Effektgeräten schuf er raffinierte Arrangements, die Größe suggerierten, wo nicht viel war. Die Tonbänder wurden in 67 Teekisten aufbewahrt, daher ihr Name. Darunter unveröffentlichte Frühwerke von David Bowie, Ray Davies (The Kinks), Steve Marriott (Small Faces), Marc Bolan, ein Who’s who des britischen Pop. Dazu eine Vielzahl Eintagsfliegen und obskurster Bands. Viele Songs waren seit 50 Jahren vergriffen. Nun restaurieren und digitalisieren Toningenieure den antiken Schatz, der nach und nach wiederveröffentlicht wird. Stay tuned. (jw)