meinungsstark:
Enttäuschende SPD
„Die SPD hat den Ernst der Lage nicht begriffen“,
taz vom 15. 9. 20
Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sind eine herbe Niederlage für die SPD, die vor allen Dingen auf den Schlingerkurs der Partei im letzten Jahr zurückzuführen ist.
Kein Bürger weiß mehr, wofür die SPD eigentlich steht. Ihre Personalentscheidungen sind konfus und undurchsichtig, denn nachdem man Bundesfinanzminister Olaf Scholz bei der Wahl zum Parteivorsitzenden eine Abfuhr erteilt hat, stellt man ihn nun als Kanzlerkandidaten auf.
Und selbst der linke SPD-Genosse Kevin Kühnert fällt nun um und unterstützt einen Kandidaten Scholz, der ohnehin chancenlos sein wird, weil ihn die Skandale um Wirecard und den Hamburger Bankensteuerbetrug einholen werden. Die Hoffnung auf eine rot-rot-grüne Bundesregierung sind damit erst einmal verpufft! Thomas Henschke, Berlin
Krämerseelen in der Politik
„Der Minister, der alles richtig macht“,
taz vom 17. 9. 20
Statt die Lagerinsassen von Moria aufzunehmen, kommen nun endgültig 1.553 aus allen Insellagern. Im europäischen Sinne wäre geboten, dann x Prozent aus allen Insellagern aufzunehmen – dem deutschen Gewicht entsprechend.
Wann werden die christlichen Gemeinschaften sich verbitten, den Begriff „christlich“ zu missbrauchen? Auf sozial wird nicht mehr gehofft, wie die 7,3 Prozent Stimmenverlust in NRW zeigen.
Das ist mit Kirchenaustritten durchaus vergleichbar. Familien mit kleinen Kindern tagelang bei 30 Grad, und nun heranziehendem Wirbelsturm, vegetieren zu lassen, müsste Folgen haben – gab es in der Geschichte bisher nicht.
Klaus Warzecha, Wiesbaden
Toter Punkt im Kulturbereich
„Ich hätte gerne mehr Frauen am Pult“,
taz vom 12. 9. 20
Wumms, rum(m)s, so wurde der gesamte Kulturbereich an die Wand gecrasht und da klebt er noch ganz fest und benommen dran. Jede Wiederbelebensmaßnahme ist bisher nichts weiter als eine Totalverhöhnung der ganzen Künstlerschaft. Mit diesen Hygienevorschriften und Abstandskonzepten, da wird dieser Maskenball zum apokalyptischen Totentanz.
Riggi Schwarz, Büchenbach
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