Gabriel attackiert Banken

INTERVIEW SPD-Chef verteidigt seine Bankreform-Thesen

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hält die Kritik an seinen Thesen zur Bankenreform für „verräterisch“. Die Deutsche Bank und der Bankenverband „fühlen sich zu Recht“ von seinen Thesen getroffen, so der SPD-Chef im taz-Interview. Gabriel hatte gefordert, Investmentbanking und traditionelles Geschäft zu trennen und ein bankeneigenes Sicherungssystem zu schaffen. Dass Finanzminister Schäuble ihm deshalb Populismus attestierte, zeige die Nervosität der Regierung. Schäuble merke, „dass die Bevölkerung bei der Bankenkrise die Nase voll hat“. Gleichzeitig verteidigt Gabriel, dass die Sozialdemokraten in der Europapolitik Kanzlerin Angela Merkel unterstützen. „Ich bin wirklich dafür, in Europafragen den größtmöglichen Konsens zu suchen. Das tut Deutschland gut, Europa auch“, so Gabriel. Auf die Frage, warum Merkel in Meinungsfragen so viel besser abschneidet als er, sagte Gabriel: „Das war bei Angela Merkel im Vergleich zu Gerhard Schröder auch mal so. Trotzdem ist sie Kanzlerin geworden.“

Schwerpunkt SEITE 4