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Eine Milliarde klingt viel

Die Kulturförderung aus dem Coronahilfspaket wird nicht lange reichen

Es bedurfte einiger Brandbriefe und viel Kritik aus der Kulturszene, bis die Politik reagiert hat. Anfang Juli hat der Bundestag nun eine Kulturförderung aus dem Coronahilfspaket von insgesamt einer Milliarde Euro beschlossen. Wegen der Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist auch von der „Grütters-Milliarde“ die Rede. Das ist Geld, was der Kulturbereich dringend braucht – und das, so viel ist jetzt schon sicher, nicht lange reichen wird.

Wie die Milliarde genau verteilt wird, wurde vor einer Woche für zwei Bereiche – Verlage und Buchhandlungen sowie Musikklubs und Livemusik-Spielstätten – bekannt gegeben. Demnach erhält die Buchbranche zwanzig Millionen Euro, von denen die Hälfte an Verlage geht. Diese können unter anderem Druck- und Produktionskostenzuschüsse für neue Bücher, Hörbücher und E-Books von jeweils bis zu 7.500 Euro beantragen. Kleinere und mittlere Buchhandlungen sollen hingegen bei der Digitalisierung ihrer Vertriebswege unterstützt werden. Jede Buchhandlung, die ihre Online-Aktivitäten ausbauen möchte, kann bis zu 7.500 Euro erhalten.

27 Millionen gehen indes an die besonders notleidenden Musikklubs und Livemusik-Spielstätten. Sie können Unterstützung für die Wiederaufnahme des Betriebs beantragen. Allerdings gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – für die Langsameren bleibt nichts übrig, wenn das Budget ausgeschöpft ist. Und das dürfte nicht allzu lange dauern, wo allein schon jeder Musikklub bis zu etwa 150.000 Euro bekommen kann. (os)