Pepsi will Danone nicht kaufen

Börsenaufsicht beendet Übernahmegerücht. Kleinanleger: Insiderdelikt möglich

PARIS afp/dpa ■ Entgegen öffentlichen Spekulationen plant der US-Getränkegigant PepsiCo keine feindliche Übernahme des französischen Lebensmittelkonzerns Danone. „PepsiCo bereitet keine Finanzoperation vor“, sagte eine Sprecherin der Pariser Börsenaufsicht AMF gestern unter Berufung auf Pepsi. An der Börse stürzte die Danone-Aktie daraufhin um 8 Prozent ab.

Französische Medien und die internationale Wirtschaftspresse hatten über einen möglichen Pepsi-Plan zur Übernahme des Joghurt- und Keksherstellers Danone berichtet. Bis hin zu Präsident Jacques Chirac hatten sich Regierung, Opposition und Verbände für die Verteidigung von Danone stark gemacht.

Wirtschaftsminister Thierry Breton sagte nun, der Fall müsse „als Lehrbeispiel für Firmenchefs dienen“, deren Verantwortung es sei, feindliche Übernahmen zu verhindern. „Gerüchte gibt es täglich. Die zahlreichen Stellungnahmen zu dieser Angelegenheit haben vielleicht ein Gerücht unterstützt.“

Danone erklärte gestern, die Behauptung, der Konzern habe selbst die Spekulation angeheizt, um den Kurs zu stützen, sei völlig haltlos. Die Übernahmegerüchte hatten die Aktie seit Monatsbeginn um ein Viertel steigen lassen, obwohl das Unternehmen vor der Bekanntgabe eines Gewinneinbruchs im ersten Halbjahr stand. Der Kleinaktionärsverein Adam hält deswegen ein Insiderdelikt für möglich.

PepsiCo hatte die Gerüchte nicht dementiert. Nach französischem Recht muss ein Konzern aber Übernahmepläne bestätigen, wenn über sie bereits offen spekuliert wird.