Der Amazonasregenwald steht in Flammen

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet nimmt die Zahl der Feuer trotz eines Abbrennverbots von Flächen weiter stark zu. Die Zahl der Brände im Juli stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 20 Prozent. Das zeigen Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung Inpe am Samstag. Demnach wurden im Juli diesen Jahres 6.804 Feuer registriert, 5.318 waren es im Juli 2019 gewesen. Damit verstärken sich Befürchtungen, dass das Jahr 2020 für den Regenwald in Brasilien noch schlimmer werden könnte als das Vorjahr, wo der Wald schon großflächig in Flammen stand.

Allein am Donnerstag machten die Satelliten 1.007 Feuer in Amazonien aus. Es ist Greenpeace Brasil zufolge der Negativrekord an Feuern für einen Juli-Tag in 15 Jahren. „Das Dekret, das die Brände auf dem Papier verbietet, funktioniert nicht, wenn es im Feld nicht auch mehr Überwachung gibt“, sagte Greenpeace-Aktivist Rômulo Batista. Mitte Juli hatten Umweltminister Ricardo Salles und Präsident Jair Bolsonaro das Abbrennen von Flächen im Amazonas-Gebiet und im Pantanal, dem größten Sumpfgebiet der Welt, für 120 Tage verboten.

Bolsonaro befürwortet die wirtschaftliche Ausbeutung Amazoniens. Seine Regierung setzt auf Streitkräfte und hat die Umweltbehörden erheblich geschwächt. (dpa)