meinungsstark:
Ursachen beobachten
„Staatsanwälte werden versetzt“, taz vom 6. 8. 20
Ich habe mir Gedanken gemacht über die Ursachen des Rechtsnationalismus, ausgerechnet in Law-and-order-Berufen. Da ist mir meine linke Vergangenheit (und mehr und mehr Gegenwart) eingefallen, mit vielen Demos, unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.
Und die Berufsverbote für sogenannte linke Chaoten, auch wenn sie nur am Rand einer Demo aufgefallen sind. Gleichzeitig waren die alten Nazis, reingewaschen wie ein neugeborenes Kind, wieder in allen verantwortlichen Ämtern, besonders bei Legislative und Exekutive.
Ellenruth Al Saadawe, Riegelsberg
„Aus den Augen, aus dem Sinn“
„Krank im Knast“, taz vom 4. 8. 20
Im Regelstrafvollzug haben die Inhaftierten, nach ihrer Entlassung aus der abgesessenen Haftstrafe, die Möglichkeit, ihre Erkrankungen weiter behandeln zu lassen. Bei den Inhaftierten in der Abschiebehaft erfolgt nach der Entlassung meist die unmittelbare Deportation in die Herkunftsländer oder in das EU-Eintrittsland. In denen mit aller Wahrscheinlichkeit keine ausreichende Behandlung der Erkrankungen erfolgen wird. Besonders betroffen sind Menschen mit traumatischen Erkrankungen, die vermutlich während der Abschiebehaft, in einigen Fällen, noch zunimmt.
Nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ erledigt sich das Thema nach der Abschiebung von selbst, was künftig mit den Menschen passiert, die in eine unsichere Zukunft in die Länder abgeschoben werden, aus denen viele aus guten Gründen geflohen sind. Jürgen Götz, Naila
Wie auf Schienen
„Im Schuldenexpress“,
taz vom 1. 8. 20
Ich finde es insgesamt sehr fragwürdig und erstaunlich, wie bei der Bahn und beim Fliegen mehr als zwei Augen zugedrückt werden und die Schulen nur bedingt öffnen. Völlig unverständlich ist es für mich auch, warum die Bahn in der Coronazeit nicht eine obligatorische Platzreservierung einführt und durch ein Buchungssystem Platz zwischen den Plätzen lässt. Nach meiner Fahrt kam zu Hause meine Tochter auf mich zugerannt und wollte mich umarmen. Ich überlegte kurz, ob es besser sei, mich für einige Tage von der Familie zu „isolieren“, aber wir haben in der Familie beschlossen, dass ich mich nicht angesteckt habe. Herr Lutz, liebes DB-Management, nicht durch Umfragen wird man schlau, sondern nur durch Selber-Bahn-Fahren. Wolfgang Vogt, Tübingen
Polizei erzieht Radfahrer:innen
„Kritische RadlerInnen“,
taz vom 8. 4. 20
In Nürnberg endete die Fahrraddemo CRITICAL MASS am letzten Juli-Freitag für elf Akteure mit einem Platten, herbeigeführt durch die Polizei. Das ist neu und ungewöhnlich. Aber wer rücksichtlos ist oder das Rotlicht missachtet, der hat auf unseren Straßen nichts verloren. Allerdings muss hier gleiches Recht für alle gelten. Ein Recht, das auch auf die Autofahrer anzuwenden ist. Verkehrsteilnehmer, wären dafür sicher dankbar. Daher sollte das Beispiel Nürnbergs schnell Schule machen. Überall auf der Welt. Claus Reis, Schwabach
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen