Die USA feiern, Trump hetzt, Kolumbus stürzt

„Wir sind dabei, die radikale Linke zu besiegen“, sagte der US-Präsident anlässlich des Unabhängigkeitstags

Mitten in der sich zuspitzenden Coronakrise hat US-Präsident Donald Trump Feiern zum Unabhängigkeitstag für polarisierende Botschaften genutzt. Trump holte am Samstag in einer Ansprache an die Nation gegen Demonstranten und Gegner aus – wie bereits am Vorabend des traditionell unpolitischen Feiertags. „Wir werden niemals zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen niederreißt oder unsere Geschichte auslöscht“, sagte Trump. „Wir sind jetzt dabei, die radikale Linke, die Marxisten, die Anarchisten, die Unruhestifter und Plünderer zu besiegen.“ Sorgen vor neuen Ansteckungen zum Trotz verzichtete Trump nicht auf üppige Feierlichkeiten in der US-Hauptstadt. Die Mehrheit der Gäste im Garten des Weißen Hauses trug keine Maske.

Noch am Abend des Unabhängigkeitstages rissen Demonstranten in Baltimore an der Ostküste der USA laut Medienberichten eine Kolumbus-Statue von ihrem Sockel und warfen sie ins Wasser. In Seattle raste unterdessen ein Mann mit seinem Auto in eine Gruppe von Demonstranten und überfuhr dabei zwei Frauen. Eine 24-Jährige sei mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben, berichteten örtliche Medien in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf das Krankenhaus. Eine 32-Jährige sei in ernstem Zustand. Der Fahrer wurde festgenommen und soll am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. (dpa)

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