Energiewende à la Rösler

OFFSHORE-WINDPARKS FDP will schnelleren Netzausbau – der Naturschutz soll dafür eingeschränkt werden

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) will die Probleme beim Ausbau der Stromnetze für Windparks auf See durch ein neues Gesetz in den Griff bekommen. Die Bundesregierung wolle dafür sorgen, dass Unternehmen weiter in diese Zukunftsbranche investierten, sagte Rösler am Montag vor einem Besuch des Offshore-Windparks Alpha Ventus im ostfriesischen Norddeich. Das Kabinett werde bald eine Gesetzesvorlage zur Begrenzung der Haftungsrisiken bei der Netzanbindung von Windparks beraten.

Rösler schloss nicht aus, dass die Verbraucher künftig tiefer in die Tasche greifen müssten, wenn die Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG) angehoben werde. Er wolle sich aber dafür einsetzen, dass Energie bezahlbar bleibe.

Derzeit zahlen Verbraucher eine Umlage über ihren Strompreis, um Ökostrom aus Sonne, Wind oder Wasserkraft zu fördern. Dieser Aufschlag ist im EEG festgelegt und liegt aktuell bei 3,59 Cent pro Kilowattstunde – für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden bedeutet das rund 125 Euro Zusatzkosten pro Jahr. Dieser Ökostrom-Aufschlag könnten sich deutlich erhöhen.

Rösler und der niedersächsische Umweltminister Stefan Birkner (FDP) forderten, den Umwelt und Naturschutz für einen zügigen Netzausbau über mehrere Jahre auszusetzen. Die niedersächsischen Grünen widersprachen: Es gebe keine Stromtrassen, die an überzogenen Umweltauflagen gescheitert seien, sagte ein Sprecher der Partei in Hannover. Den Betreibern fehle jedoch sowohl der Wille als auch das Kapital, den für die Energiewende nötigen Netzanschluss bürgerfreundlich hinzubekommen.  (dpa)